Der Kampf gegen den Staub

TRIER. Die Theo Steil GmbH im Trierer Hafen hat die Vorschläge der Zentralen Expertengruppe Umweltschutz (Zeus) zur Schadstoffreduzierung komplett umgesetzt. "Wir haben den Prozess überwacht und die Anlagen abgenommen", meldet Alfred Weinandy, Referent für Abfallwirtschaft der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord.

Das Trierer Stahlwerk und die Theo Steil GmbH sind für die Schadstoffbelastungen im Hafen und in Pfalzel maßgeblich verantwortlich - das war das Ergebnis der Zeus-Ermittlungen. Diese Sondereinheit des Landes kam im Frühjahr nach Trier, um zu ermitteln, wer die zu hohen Blei- und Cadmium-Niederschläge im Pfalzeler Boden, die vom Landesumweltamt gemessen worden waren, hauptsächlich verursacht hat (der TV berichtete mehrmals). Zeus hat alle Unternehmen im Trierer Hafen überprüft. Das Resultat: Sowohl das Stahlwerk als auch die Firma Steil gingen "in nicht unerheblichem Maße mit Stoffen um, die Schwermetallbelastungen an Blei und Cadmium aufweisen".Staubemissionen freigesetzt

Eine der Ursachen für die Schadstoffbelastungen sah die Zeus-Studie darin, dass bei der Firma Theo Steil "durch zahlreiche Verlade-, Transport- und Bearbeitungsschritte mit der Shredderleichtfraktion sowie Windeinwirkung Staubemissionen freigesetzt" werden. Zeus hat Empfehlungen ausgesprochen, einzelne Punkte im Produktionsablauf zu verändern. Es ist die Aufgabe der SGD Nord, zu überwachen, ob diese Empfehlungen umgesetzt werden. Die Theo Steil GmbH hat auf die Zeus-Empfehlungen reagiert und sie umgesetzt, meldet jetzt die SGD Nord. Ob diese Änderungen die Schadstoffbelastung tatsächlich reduzieren oder komplett beseitigen, könne man noch nicht mit Sicherheit sagen, ergänzt Alfred Weinandy. "Momentan wären Messungen sinnlos", berichtet der Referent für Abfallwirtschaft. "Veränderungen wären jetzt noch so gering, dass sie messtechnisch nicht erfasst werden könnten." Messung im Frühjahr oder Sommer 2007

Eine umfassende Messung sei nach dem Abschluss der Produktionsänderungen und -modernisierungen im Trierer Stahlwerk geplant, als Zeitpunkt nannte Weinandy "Frühjahr oder Sommer 2007". Was genau hat sich bei der Theo Steil GmbH getan? Weinandy: "Die Stäube und Schlämme werden jetzt direkt an den Anfallstellen erfasst und entsorgt, es gibt keine Vermischung mehr." Außerdem werde das ausgeschleuste Material nicht mehr im Freien umgeschlagen oder gelagert. "Wir sehen es positiv, dass die Produktionsabläufe überarbeitet worden sind", sagte Hans-Jürgen Wirtz vom Bürgerverein Pfalzel gestern im Gespräch mit dem TV. "Auch im Bezug auf die Lärmbelästigung messen wir im Moment moderate Werte. Es ist besser geworden." Zu viel Lob will Wirtz jedoch vermeiden: "Mit der getrennten Behandlung der Filterstäube und des Schreddermaterials ist lediglich der normale Zustand eingetreten. Die Vermischung, die es vorher gab, war rechtlich nicht erlaubt."

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