Der "King" ganz fern, seine Stimme ganz nah

Am Tag als Elvis starb, lernte Steven Pitman als Zwölfjähriger die Musik des "King of Rock'n'Roll" kennen. Das Radio spielte sie an diesem 16. August 1977 rauf und runter. Nun trat Pitman mit seiner eigenen Elvis-Multimediashow im Chat Noir auf und erweiterte seine Fangemeinde.

 Eine Stimme wie Elvis: Steven Pitman sang im Chat Noir Titel aus den Fünfzigern, Sechzigern und aus der Las-Vegas-Zeit des US-amerikanischen Megastars. TV-Foto: Sybille Schönhofen

Eine Stimme wie Elvis: Steven Pitman sang im Chat Noir Titel aus den Fünfzigern, Sechzigern und aus der Las-Vegas-Zeit des US-amerikanischen Megastars. TV-Foto: Sybille Schönhofen

Trier. Aus den 800 Titeln, die sein Vorbild ihm als Fundus bietet, präsentierte Pitman 150 Fans aus Deutschland, Luxemburg und Frankreich eine vierstündige Multimediashow. Die Bühne gehörte dabei dem "King". Während Pitman seinen Platz mitten im Publikum einnahm, lieferte er auf einer Leinwand Fotos und Filmstrecken aus Elvis' Privat- und Künstlerleben: Elvis als Soldat, als Bräutigam, als Vater, als Sänger, als Schauspieler, als vergötterter Star. Dazu sang Pitman mit einer Stimme, die den Megastar musikalisch wiederauferstehen ließ. Punktgenau legte Pitman seine Worte auf Elvis' Lippen, so dass eine Vermischung der originalen Filmaufnahmen von Elvis' Auftritten mit dem Livegesang geschah, die bisweilen eine unwirkliche Nähe zu dem Musik-Giganten schuf. Dass dabei die musikalische Begleitung und der Backgroundgesang aus der Konserve kamen, tat der Wirkung keinen Abbruch. Manch eine Frau hielt es nicht auf dem Sessel. Nach jedem der unzähligen Titel spendete das Publikum tosenden Applaus.

Pitmans Umgang mit dem Publikum erinnerte ein wenig an Festzelt-Atmosphäre. Sätze wie "ich nehme euch mit auf eine musikalische Reise", seine inflationäre Ankündigung von "Höhepunkten", seinen "Favoriten" und "Lieblingstiteln", sein Händeschütteln mit den Gästen, sein fortwährender Gang durchs Publikum, bei dem er die eine oder andere Dame schmachtend ansang und um Nachsicht für seine Nervosität bat, steuerten ihres zu diesem Eindruck bei.

Aber Pitmans Erfolg an diesem Abend blieb ungetrübt. Die Ankündigung des bevorstehenden Endes quittierten seine Fans mit einem frenetischen "Oh nein!" Pitman, der selbst nicht genug zu kriegen schien, beantwortete die Forderung nach Zugaben mit einem halbstündigen Wunschkonzert.

Ein Gast sagte nach der vierstündigen Hommage: "Ich war bislang kein Elvis-Fan. Ich glaube aber, jetzt werde ich einer." Auch drei Jahrzehnte nach seinem Tod wirkt der "Elvis-Virus" weiter. Zumal, wenn er so originalgetreu weitergegeben wird wie von Pitman.

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