Der Mann mit 83 Stimmen

Paul Glauben ist der Landratskandidat der CDU (der TV berichtete). Während einer Pressekonferenz hat er in Bitburg über seine Liebe zur Eifel, die Erfahrung aus der Arbeit in allen drei Staatsgewalten und seine Pläne im Fall seiner Wahl gesprochen.

 Tritt für die CDU als Landratskandidat an: Paul Glauben. TV-Foto: K. Hammermann

Tritt für die CDU als Landratskandidat an: Paul Glauben. TV-Foto: K. Hammermann

Bitburg. "Wir haben unseren Glauben gefunden", scherzt Michael Billen (CDU). Eben ging es noch um Fußball, doch inzwischen sind alle geladenen Journalisten eingetrudelt, um im Bitburger Hotel Eifelbräu Paul Glauben kennenzulernen, den Mann, der am 7. Juni 2009 als Landratskandidat der CDU antreten wird. Gewählt worden sei Glauben auf der Funktionsträgerkonferenz am vergangenen Samstag, sagt Billen. In geheimer Wahl. 83 von 83 Stimmen. Von begeisterten Funktionsträgern. "Wir haben einen wahren Landratskandidaten - nicht nur kompetent, sondern auch glaubwürdig." Am 28. August soll Glauben während des CDU-Kreisparteitags offiziell gewählt werden. Der sitzt derweil lächelnd am gegenüberliegenden Ende des Tisches. Ein auf den ersten Blick unauffälliger Mann, korrekt gekleidet, freundlich. Mit einer Stimme, die im Vergleich zu der Billens regelrecht sanft klingt, beginnt er zu erklären, wieso er seine hohe Stellung als Ministerialdirigent beim rheinland-pfälzischen Landtag aufgeben möchte, um Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm zu werden: "Ich bin mit ganzem Herzen Eifelaner", sagt Glauben - wenn er auch nicht aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm, sondern aus Mayen komme. Die Eifel sei ein Landstrich, wo er sich unglaublich wohlfühle. An der Arbeit des Landrates reizt den Juristen, der über das Thema Scheinkandidaturen promoviert hat, auch die Bürgernähe. "Als Landrat hat man sehr viele Gestaltungsmöglichkeiten - und als Landrat muss man sich dem, was man entscheidet, auch unmittelbar stellen", sagt Glauben, der im Laufe seiner Karriere bereits zahlreiche einflussreiche Posten in Justiz und Verwaltung innehatte. Er war unter anderem Richter, Pressereferent des Justizministeriums und Leiter des wissenschaftlichen Dienstes bei der Landtagsverwaltung. Politische Erfahrung hat der 52-Jährige unter anderem als langjähriges Mayener Stadtratsmitglied gesammelt. "All das möchte ich jetzt hier im kommunalen Bereich einbringen." Diese "breite Erfahrung aus allen drei Staatsgewalten" ist es auch, deretwegen er glaubt, gegen seinen Mitbewerber Joachim Streit ankommen zu können. "Ich bin jemand, der aus unterschiedlichen Sichtweisen gelernt hat, Dinge zu hinterfragen. Und ich will die Menschen natürlich auch von meiner Person überzeugen." Themen, die er im Fall seiner Wahl voranbringen möchte, sind die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Stärkung des Ehrenamtes und das Thema Bildung. Doch zuvor will er Land und Leute kennenlernen und erfahren, "was die Menschen wirklich bewegt." Anfang Juli geht es los. Dann nämlich macht Glauben Urlaub - natürlich in der Eifel.

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