Der OB öffnet das Allerheiligste für den Stadtrat

Revolution im Trierer Rathaus: Der neue OB Klaus Jensen lässt die Fraktionen ins Allerheiligste der Verwaltung. Künftig dürfen ihre Vertreter unter Nutzung einer Möglichkeit der Gemeindeordnung an den Sitzungen des Stadtvorstands teilnehmen. Die ungewöhnliche Maßnahme ist Teil einer Charme-Offensive des neuen Stadtoberhaupts gegenüber der Bürgervertretung.

 Der Chef und seine rechte Hand: Oberbürgermeister Klaus Jensen und Rolf Schmitz (links), sein persönlicher Referent. TV-Foto: Dieter Lintz

Der Chef und seine rechte Hand: Oberbürgermeister Klaus Jensen und Rolf Schmitz (links), sein persönlicher Referent. TV-Foto: Dieter Lintz

Trier. (DiL) Der frisch gewählte Oberbürgermeister sucht nach Wegen, den Rat stärker in die Entscheidungsfindung der Stadtpolitik einzubinden. So hat er den Fraktionen regelmäßige Konsultationen zur Information über Projekte angeboten, "die sich noch in einem sehr frühen Stadium befinden". Er wolle eine "organisierte und gleichberechtigte Kommunikation" gewährleisten. Deshalb gelte seine Offerte "allen Fraktionen gleichermaßen". Wichtig sei, "alle Ratsmitglieder zu informieren, bevor die Weichen gestellt werden".Dazu gehört auch die selten praktizierte Option, Fraktionsvertreter in die wöchentlichen Sitzungen des Stadtvorstands einzuladen, die bislang der Verwaltungsspitze vorbehalten waren. Man habe "eine entsprechende Möglichkeit in der Gemeindeordnung gefunden", sagte Jensen dem TV.Die neuen Initiativen kommen nicht von ungefähr. In diesen Tagen beginnen die Vorbereitungen für die Aufstellung des nächsten städtischen Haushalts, der im Spätherbst verabschiedet werden soll. Jensen dürfte dort versuchen, mit Mehr-Investitionen im Schulbereich, Maßnahmen zur Verbesserung der Energie-Bilanz und einer gezielten Förderung des Radwegenetzes seine zentralen Wahlkampf-Aussagen in die Praxis umzusetzen. Aber er hat keine eigene Mehrheit im Rat. So muss er die notwendige Unterstützung für die Projekte bei den Fraktionen einwerben.Im Rathaus findet der Neue an der Stadtspitze bislang eine positive Resonanz. "Es wird ein neuer Stil praktiziert", sagt ein langjähriger Insider. Anzahl und Länge von Sitzungen und Besprechungen hätten sich deutlich verringert, heißt es. Neue Akzente kommen auch von Jensens persönlichem Referenten Rolf Schmitz - einem Quereinsteiger.Alles über den neuen Chef im Rathaus, seinen Stil, seine Berater, seine Pläne auf Seite 10.

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