Der Platzwart entscheidet

Den Kunstrasenplatz im Moselstadion können auch künftig Freizeit-Kicker nutzen, allerdings entscheidet die Platzaufsicht über die Zeiten. Das hat der zuständige Dezernats-Ausschuss gegen die Stimmen von Bündnis 90/Die Grünen beschlossen.

 Unter anderem Felix Kirsch, Lukas Poss und Moritz Kirsch (von links) haben beklagt, vom Kunstrasenplatz am Moselstadion weggeschickt worden zu sein. Nun soll eine neue Regelung die Nutzung durch Freizeitspieler langfristig klären. TV-Foto: Archiv/Mirko Blahak

Unter anderem Felix Kirsch, Lukas Poss und Moritz Kirsch (von links) haben beklagt, vom Kunstrasenplatz am Moselstadion weggeschickt worden zu sein. Nun soll eine neue Regelung die Nutzung durch Freizeitspieler langfristig klären. TV-Foto: Archiv/Mirko Blahak

Trier. (bl) Wie stark ist die (Ab-)Nutzung des Kunstrasen-Felds im Moselstadion? Und welche Konsequenzen hat das für die Inanspruchnahme durch Vereine, Schulen und Freizeit-Spieler? Antworten auf diese Fragen haben die Verwaltung und der zuständige Dezernats-Ausschuss gesucht. Hintergrund waren Beschwerden von Anwohnern, deren Kinder vom Platz geschickt wurden, und eine fraktionsübergreifend gefasste Aufforderung des Ortsbeirats Trier-Nord an die Stadt-Verwaltung, die freie Zugänglichkeit des Kunstrasenplatzes für Freizeitnutzer zu gewährleisten (der TV berichtete).Bei Gegenstimmen aus den Reihen von Bündnis 90/Die Grünen wurde nun beschlossen, dass der Kunstrasenplatz im Rahmen der allgemeinen Öffnungszeiten des Moselstadions für vereinsungebundene Nutzer freigegeben wird, wenn der Spiel- und Trainingsbetrieb ruht (auch außerhalb der Ferien). Allerdings mit einer wichtigen Einschränkung: Längere Ruhe- und Pflegepausen für den Platz als bisher sind wahrscheinlich. Der Grund: Nach Berechnungen der Verwaltung betrage schon jetzt die Nutzung der Fläche durch Schulen, Vereine und Kindergärten rund 2650 Stunden pro Jahr. Damit liege sie über der vom Hersteller empfohlenen Maximalnutzung von 2500 Stunden, mit der eine maximale Haltbarkeitsdauer (zwölf bis 15 Jahre) möglich sei. Letztlich liegt die Entscheidung, wann Freizeitspieler dort kicken dürfen, im Ermessensspielraum des Platzwarts in Abstimmung mit dem Sportamt. "Wir versuchen damit, einen Spagat zwischen den Herstellervorgaben und einer bestmöglichen Nutzung für die Öffentlichkeit zu finden. Damit heben wir uns von Verbandsgemeinden im Umkreis ab, wo Kunstrasenplätze nur Schulen und Vereinen zugänglich sind, etwa in Schweich, Tawern oder Kommlingen. Aber klar ist: Ruhe- und Pflegezeiten im Moselstadion müssen ausgeweitet werden", sagt Sportdezernent Georg Bernarding (CDU).Grüne sehen Konflikte programmiert

Während die anderen Fraktionen mit der Praxis einverstanden sind, regt sich Widerstand bei Bündnis 90/Die Grünen. Ratsmitglied Manfred Becker: "Wenn der Platzwart entscheidet, sind Konflikte programmiert. Die vorgeschlagene Praxis ist willkürlich und nicht nachvollziehbar. Die angegebenen 2650 Stunden sind aus meiner Sicht zu hoch angesetzt."

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