Der Rost kommt weg

Sie ist 60 Jahre alt und marode: die Pfeiffersbrücke in Ehrang. Das Bauwerk ist das südliche Einfallstor von der B 53 kommend nach Ehrang und in das Kylltal. Derzeit laufen Planungen, wie die Brücke saniert werden soll. Dass an ihrer Stelle eine neue Trasse als zügige Anbindung an die neue Umgehungsstraße gebaut wird, ist Zukunftsmusik.

 Die marode Pfeiffersbrücke ist die Verbindung vom Kylltal an die B 53. Die Höhenbeschränkungen wurden in der Vergangenheit wiederholt missachtet. TV-Foto: Gabriela Böhm

Die marode Pfeiffersbrücke ist die Verbindung vom Kylltal an die B 53. Die Höhenbeschränkungen wurden in der Vergangenheit wiederholt missachtet. TV-Foto: Gabriela Böhm

Ehrang. (gsb) Wer von der B 53 nach Ehrang hineinfährt, muss dem kurvenreichen und engen Weg über die schmale Pfeiffersbrücke folgen. Bequemer wäre eine direkte Trasse in den Ortskern, die mit der zukünftigen Umgehungsstraße B 422 neu verbunden werden könnte - doch das ist derzeit nicht realisierbar. Als die Brücke 1949 über den Bahngleisen gebaut wurde, war ihre Verkehrslast trotz der damaligen Holzfahrbahn noch mit 24 Tonnen ausgewiesen. Seit einem Jahr darf kein Fahrzeug mehr über die Brücke, das sechs Tonnen und mehr wiegt.

Höhenportale mit Absperrungen sollen verhindern, dass zu schwere Fahrzeuge die Brücke befahren. Denn die Brücke wird von Rost aufgefressen und erreicht in einer Skala von vier Punkten nur noch die Zustandsnote 3,4. Besonders die sechs Innenstützen der Brücken sind stark angerostet. "Wie Blätterteig", vergleicht Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani die rostigen Aufwerfungen ihres "Schätzchens", das die Stadt vor 15 Jahren von der Bahn übernehmen musste. Im Sommer oder Herbst 2011 sollen die sechs Stützen komplett erneuert werden. Technisch wird das mit Ersatzsystemen realisiert. Die Sanierungsarbeiten werden bei laufendem Zugverkehr und möglichst nachts sein. Die gesamte Baumaßnahme wird sich über zwei Monate erstrecken.

Vollsperrungen soll es lediglich an zwei Wochenenden von Freitag bis Montag geben. Nach den Arbeiten soll die Brücke voll belastbar sein und damit wieder den zuletzt gezählten 11 500 Fahrzeuglenkern pro Tag dienen. Schätzungsweise 120 000 Euro wird die Sanierung kosten, die Sanierung ist in der Finanzplanung vorgesehen.

Damit scheint eine neue Trasse zur B 53 als Alternative zum Slalomfahren über die Pfeiffersbrücke offenbar wegen kommunaler Geldknappheit vorerst nicht realisierbar. "Pläne gibt es noch nicht, nur Überlegungen", sagt Kaes-Torchiani. "Vorbereitende Arbeiten" im Mühlengelände für den Bau der B 422 neu plant man im Rathaus für 2011. Eine notwendige wasserrechtliche Genehmigung durch die SGD Nord soll 2010 erteilt werden. Den kompletten Abschluss erwartet man 2015 - "Den Verkehr lassen wir schon früher zu", versichert Kaes-Torchiani. Angesprochen auf einen Lückenschluss von Mosel- und Kylltalradweg erinnert die Baudezernentin an das Mobilitätskonzept für Trier. "Wir arbeiten uns Stück für Stück vor", sagt Kaes-Torchiani, der gesamte Bereich sei intensiv in Arbeit.

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