Der Stachel im Fleisch

Mit einer Diskussion hat eine fünfteilige Vortragsreihe über Analysen und Handlungsstrategien zum Klimaschutz geendet. Zu der Veranstaltung kam auch der Oberbürgermeister der Stadt Tübingen, Boris Palmer.

Trier. (red) Es wird einiges getan in Sachen Klimaschutz im Bistum Trier. Und doch bleibt das Thema, das für die Kirche "Auftragsthema von der ersten Seite der Bibel" ist, ein Stachel im Fleisch. Dies betonte der Trierer Generalvikar Georg Holkenbrink in einer zweistündigen Podiumsdiskussion mit dem Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, und rund 50 Gästen in der Aula des Bischöflichen Angela-Merici-Gymnasiums (AMG) in Trier.

Der Titel der Veranstaltung lautete "Klimaschutz im Praxistest. Wie ist Klimaschutz im Alltag der Kommune und der Kirche umsetzbar?" Mit der Diskussion, moderiert von Dieter Lintz, Redakteur des Trierischen Volksfreunds, endete eine fünfteilige Vortragsreihe über Analysen und Handlungsstrategien zum Klimaschutz. Gemeinsam hatten die Katholische Akademie Trier, die Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz, die Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz und das AMG zu der Reihe eingeladen.

Aus kleinen Anfängen, so erläuterte Holkenbrink, habe sich auf Bistums-Ebene in Fragen des Klimaschutzes doch einiges bewegt. "Verglichen mit der Stadt Tübingen aber sehe sich das Bistum anderen Problemen gegenüber", betonte Holkenbrink. Während Tübingens Oberbürgermeister Palmer etwa den Austausch von Heizungspumpen "von oben verordnen" könne, habe das Bistum keine "Durchregierungs-Möglichkeiten". Vielmehr entscheide jede der rund 900 Kirchengemeinden zum Beispiel selbst, von welchem Anbieter sie ihren Strom bezieht.

Angesprochen auf das Thema "Mobilität" verwies Holkenbrink auf die Aktion "Autofasten". Damit habe das Bistum ein Pilotprojekt geschaffen, das inzwischen bis nach Österreich Aufmerksamkeit und Nachahmer gefunden habe. Immer wieder sei man bemüht, das Bewusstsein auch der Bistums-Mitarbeiter zu schärfen. Grundsätzlich, betonte der Generalvikar, sei das Bistum Trier sehr bestrebt, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die zum Schutz des Klimas beitrügen. Dabei könne man auch von Tübingen lernen. Als Anregung nahm der das Buch "Eine Stadt macht blau" des Oberbürgermeister Palmer mit.

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