Der Traum vom Auflegen

TRIER. (red) Wenn aus dem Hof, in dem sich die Trierer "Vibra DJ School" befindet, quietschende Geräusche über einem stetigen Rhythmus erklingen, denken nur wenige an Musikunterricht. Dabei werden hier Schüler darauf vorbereitet, in Zukunft für gute Stimmung zu sorgen: als DJ in einem der Clubs der Stadt.

Abgeleitet vom englischen "Disc Jockey" wird er im Deutschen oft "Plattenaufleger" genannt. Für Jörg Schatzmann (29), einen der Besitzer des Trierer Clubs "Idealbank", ist der DJ das Wichtigste im Laden, viel mehr als einfache Plattenaufleger: Sie bringen die Party ins Rollen. Dazu mischen sie verschiedene Stücke ineinander, so dass keine Pausen den Tanz der Partygäste stören. Sie mixen aber auch komplett neue Stücke aus ihren Platten. Der erste Schritt zum Auflegen ist der Kauf einer eigenen Ausrüstung, "Set Up" genannt. Ein klassisches Set-Up besteht aus zwei Plattenspielern und einem Mixer. Dazu gehört ein Kopfhörer, um das Ganze auch unabhängig von der großen Anlage kontrollieren zu können. Und natürlich die Platten. Alternativ zur Schallplatte existieren viele weitere Möglichkeiten, Musik aufzulegen: über spezielle CD-Spieler, mit Mp3s oder dem Computer. Doch der Kauf der Ausrüstung ist erst der Anfang. Wichtiger sind die richtigen musikalischen Fähigkeiten: rhythmisches Gespür, Wissen über die Geschichte der bevorzugten Musik und typische DJ-Techniken wie das Ineinandermischen verschiedener Platten. Bei manchen Stilen ist zudem das so genannte "Scratchen" wichtig: Hierbei wird eine laufende Platte mit der Hand unter der Plattennadel weggezogen, so dass ein hoher, quietschender Laut entsteht. Die meisten DJs haben sich das Auflegen autodidaktisch beigebracht, aber es gibt auch schulische Alternativen. Trier ist Standpunkt einer von nur 16 DJ-Schulen in Deutschland, die zu einer Kette namens "Vibra DJ School" gehören. Die Trierer Filiale hat etwa 20 Schüler im Alter von 13 bis 30 Jahren. Betreut werden sie von zwei Lehrern: Carsten Rausch ist für die elektronischen Stilarten wie etwa House oder Techno zuständig, Kollege Volker Gebhardt hat sich auf HipHop spezialisiert.

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