Der erste Besuch bleibt unvergessen

20 Jahre Mauerfall: Um den damaligen Besuch von 1500 Weimarern in Trier geht es bei einem Festabend am morgigen Dienstag. Der Männergesangverein (MGV) Ehrang wiederum unternahm Anfang Dezember 1989 eine Busfahrt in die DDR nach Weimar. Im TV erinnert sich der heutige MGV-Vorsitzende Friedel Morbach.

 Zwischen den Partnerstädten Trier und Weimar gab es seit 1989 immer wieder gegenseitige Besuche. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Zwischen den Partnerstädten Trier und Weimar gab es seit 1989 immer wieder gegenseitige Besuche. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Trier-Ehrang/Weimar. (red) Es war stockfinster und eisig kalt, als der Bus sich kurz nach 6 Uhr in Richtung "anderes Deutschland" bewegte. An Bord waren der Kulturdezernent der Stadt Trier, Bürgermeister Walter Blankenburg, sein Mitarbeiter Roman Schleimer, der Vorsitzende des Sängerkreises Trier-Stadt Jörg May, von der Redaktion des TV Roland Morgen sowie Chorleiter Reinhold Neisius mit 47 erwartungsvollen und gut vorbereiteten Sängern.

Reisegesellschaften begegnen sich unterwegs



Gegen 11 Uhr hatten wir den Grenzübergang Herleshausen erreicht. Dieser Freitag war kein normaler Freitag, zumindest nicht für fast 800 Leute aus der Stadt Weimar, die auch unser Ziel war. Nur diese Menschen fuhren in entgegengesetzter Richtung, nach Trier.

Die 18 Busse leerten sich schnell, als der Ehranger MGV sein Begrüßungsständchen vortrug. Die Freude der Menschen auf das, was sie in Trier erwarten würde, war in den Gesichtern erkennbar und wurde zum Ausdruck gebracht. Auf der Weiterfahrt wurden die ersten Eindrücke verarbeitet. Am frühen Nachmittag erreichten wir unser Ziel: Weimar.

Freundschaft zum Handwerkerchor Weimar



Wir waren überrascht, wie herzlich wir überall empfangen wurden. Der Handwerkerchor Weimar begrüßte uns vor dem Hotel "Elephant" musikalisch.

Diesen Gruß erwiderten wir gerne musikalisch. Volkhardt Germer, Oberbürgermeister der Stadt Weimar, lud alle Sänger aus Trier und Weimar am Abend zum gemütlichen Beisammensein in den "Russischen Hof" ein.

Über unsere sängerische Darstellung am Freitag in der Weimar-Halle, am Samstag in den Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen und am Sonntag in der überfüllten katholischen Kirche berichtete der TV ausführlich. Die Herzlichkeit setzte sich nach dem Gottesdienst weiter fort. Wir werden den lang anhaltenden Applaus in der übervollen Kirche in Erinnerung behalten.

Die Freundschaft zum Handwerkerchor Weimar besteht bis heute.

So war der Ehranger Männerchor im Juni 2009 mit einigen musikalischen Auftritten zu Gast in Weimar anlässlich dieser 20 Jahre bestehenden Verbundenheit. EXTRA Abend der Erinnerung: Die Mauer fiel - und 1500 Menschen aus Triers Partnerstadt Weimar nutzten die offene Grenze zu einem Besuch an der Mosel. Die Stadt feiert den historischen Besuch am Dienstag, 17. November, um 18.30 Uhr in der Tufa (Eintritt frei). Geplant sind Filmbeiträge, Interviews, Rückblenden und Berichte von Zeitzeugen. (red)

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