Der jüdischen Opfer gedenken

Trier. (red) Mit einer Reihe von Veranstaltungen wird am 9., 10. und 13. November an den 70. Jahrestag der Pogromnacht von 1938 erinnert.Die offizielle Gedenkfeier der Stadt findet am Sonntag, 9. November, 11 Uhr im Großen Rathaussaal, Am Augustinerhof, statt.

Es sprechen Oberbürgermeister Klaus Jensen und der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde, Benz Botmann. Die Feier wird szenisch und musikalisch von Schülern des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums gestaltet. Zuvor findet um 9.30 Uhr in der Konstantin-Basilika ein ökumenischer Gottesdienst statt. Für 12.15 Uhr ist an der Gedenkstele Zuckerberg eine Kranzniederlegung vorgesehen. Für 13, 14 und 15 Uhr werden vom Stadtmuseum Simeonstift kostenlose Führungen zum Thema "Jüdisches Leben in Trier" angeboten.

Die Arbeitsgemeinschaft Frieden bietet unter dem Motto "Sie lebten mitten unter uns" ab 16 Uhr einen Erinnerungsgang zu den Stätten jüdischen Lebens und Leidens in der Zeit des Nationalsozialismus in Trier an. Treffpunkt ist das Modehaus SinnLeffers, Ecke Brotstraße/Fahrstraße. Von 20 bis 22 Uhr findet am Haus Fetzenreich, Ecke Rindertanzstraße/Sichelstraße eine Lichtaktion "Aus unserer Mitte" statt. Die Namen der 473 jüdischen Opfer des Rassenwahns werden dabei an die Wand des Hauses Fetzenreich projiziert. Am Montag, 10. November, referiert Jutta Albrecht über den Raub jüdischen Eigentums im Rahmen der "Arisierungen" in Trier. Der Vortrag mit Diskussion ist um 19.30 Uhr in der VHS, Domfreihof, Raum 5.

In einem Zeitzeugengespräch unterhält sich TV-Redakteur Martin Möller am Montag, 10. November, 20 Uhr im Theater mit dem Bratschisten Ze'ev Steinberg, der als 15-Jähriger 1934 nach Palästina ins Exil gehen musste. Steinberg war später Mitglied des Israel Philharmonic Orchestra und des Israel String Quartet. Das Miyabi-Ensemble aus Kaiserslautern interpretiert einige seiner Kammermusikwerke.

Zu einer Hommage anlässlich Erich Mühsams 130. Geburtstag lädt die Stadtbibliothek Walderdorff in Kooperation mit der Volkshochschule am Donnerstag, 13. November, 19.30 Uhr, in das Palais Walderdorff ein. Sigi Becker rezitiert und singt Mühsams Texte und Gedichte. Mühsam, geboren am 6. April 1878, war von den Nazis gefangengenommen, 17 Monate gefoltert und am 10.Juli 1934 im KZ Oranienburg ermordet worden. Eintritt: zehn Euro.

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