Der neue Präsident des Landgerichts Trier ist kein Neuling

Trier · Trier Selten ist die Juristendichte so hoch wie an diesem Tag in der Promotionsaula des Bischöflichen Priesterseminars. Zur Amtseinführung des neuen Präsidenten des Landgerichts Trier, Dr. Manfred Grüter, sind rund 100 Gäste aus den verschiedensten juristischen Abteilungen anwesend.

 Staatsminister Herbert Mertin (Mitte) freut sich über die gute Zusammenarbeit mit Thomas Henrichs (rechts) und dessen Nachfolger Dr. Manfred Grüter (links). TV-Foto: Julia Schulz

Staatsminister Herbert Mertin (Mitte) freut sich über die gute Zusammenarbeit mit Thomas Henrichs (rechts) und dessen Nachfolger Dr. Manfred Grüter (links). TV-Foto: Julia Schulz

Foto: julia schulz (jusc) ("TV-Upload schulz"

"Der Abschied von Thomas Henrichs ist uns sehr schwer gefallen", erzählt Marliese Dicke, Präsidentin des Oberlandesgerichts Koblenz. Nach nur 20 Monaten Amtszeit nahm Henrichs im November 2016 seine aktuelle Stelle als Leiter der Zentralabteilung des Mainzer Justizministeriums an. Es ist also nur ein "Abschied in eine andere Verwendung", betonte Staatsminister Herbert Mertin.
Trotz seiner kurzen Amtszeit hat der gebürtige Saarländer einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Seine Kollegen beschreiben ihn als guten Ansprechpartner und Zuhörer, der den Menschen stets auf Augenhöhe begegnet. Mit seiner "gradlinigen Wesensart" habe Henrichs auch das Landgericht weitergebracht, berichtet Mertin. Er setzte sich besonders für die Gewinnung von neuem Nachwuchs und der Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs ein. "Henrichs war zwar nicht lange da, aber sehr präsent", sagt Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe.
Henrichs selber verrät, er habe sich jeden Tag gefreut, zur Arbeit zu kommen. In seiner Abschiedsrede blickt er auf eine bewegende Zeit zurück. Besonders im Gedächtnis werde ihm der Rechtsstreit um eine defekte Zugtoilette auf der Strecke von Koblenz nach Trier bleiben. Trotz des vielen Lobes bleibt Henrichs bescheiden und lenkt den Fokus auf seinen Nachfolger Dr. Manfred Grüter: "Ich konnte mich immer zu 100 Prozent auf ihn verlassen."
Grüter war bereits seit 2009 Vizepräsident des Landgerichts, ist seit 27 Jahren im Bezirk tätig und somit alles andere als ein Neuling. Dr. Johannes Wittschier, Richter am Amtsgericht Trier, bezeichnet den gebürtigen Duisburger sogar als "Trierer Urgestein".
Der 22. Präsident ist laut den Gästen für viele ein langjähriger Vertrauter, der mit Tatkraft, Enthusiasmus und vielseitigem Engagement von sich überzeugt. Grüter wird sein Amt mit Begeisterung ausführen, denn es sei das "schönste Amt nach Papst".

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