Des einen Freud, des anderen Leid

Riesengrund zur Freude für Biewer und Pfalzel: Am Montag wurde die neue Umgehungsstraße B 53 offiziell durch den Parlamentarischen Finanz-Staatssekretär Karl Diller freigegeben.

Trier. Die Freude hat allerdings ihre Grenzen - und zwar im Stadtteil Pallien, der über die erhebliche Verkehrszunahme besorgt ist. Die offizielle Freigabe brachte Politiker beider großen Fraktionen und aller Ebenen zum gemeinsamen Fest- und Schwitzakt in praller Sonne mitten auf der Trasse der neuen B 53 zusammen. Und ließ so manche Erinnerung Revue passieren. Schon seit 1965 gebe es Bemühungen, den Verkehr aus dem Ort heraus zu bekommen, meinte der frühere Biewerer Ortsvorsteher, Raimund Pfeifer. Und wurde von dem Kommunalpolitiker Hermann Steffens korrigiert: In einer Ausgabe des Trierischen Volksfreunds vom 11. Juli 1926 wären schon Forderungen nach einer Umgehungstraße laut geworden - vor 81 Jahren also.Planung, Finanzierung und Bau der B 53 seien ein kompliziertes Unterfangen gewesen, zumal der Bau unterhalb befahrener Gleise stattgefunden habe, sagte Edeltrut Bayer, Leiterin des Landesbetriebs Mobilität Trier. Im September 1997 wurde mit dem ersten Spatenstich begonnen. 40 Millionen Euro aus Bundesmitteln sind in das rund vier Kilometer lange Projekt geflossen. "Gut angelegtes Geld", betonte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Karl Diller.Durch die Verkehrsentlastung prognostizierte Diller für das Jahr 2015 schätzungsweise 8000 Fahrzeuge, die durch Biewer rollen werden - das ist fast die Hälfte der Fahrzeuge, die derzeit täglich den Ortskern passieren. Allerdings rechnet er durch die vermehrte Nutzung der B 53 insgesamt mit einem "gewaltigen Wachstum" auf insgesamt 24 000 Fahrzeuge pro Tag. Der Ortsvorsteher von Trier-West-Pallien, Klaus Blum, verteilte während der Veranstaltung ein Protestschreiben an die Politiker. "Eine Ortsumgehung ist bei uns nicht möglich", meinte Blum. Der Stadtteil sei nicht für diese Verkehrsmassen ausgelegt. "Die Bewohner können einem leid tun!" Der rheinland-pfälzische Verkehrs-Staatssekretär Carsten Kühl stellte die Bedeutung der Maßnahme als Wirtschaftsfaktor heraus, durch die Trier besser an das Fernstraßennetz angebunden sei.

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