Deutliche Abfuhr für die Grünen

TRIER. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen ist am Donnerstagabend im Stadtrat mit dem Versuch gescheitert, aufgrund der Herhof-Insolvenz die Neuausschreibung für eine mechanisch-biologische Anlage und damit eine andere Art der Abfallentsorgung vorzubereiten.

Selten hat es im Stadtrat eine so einhellige Meinung gegeben, wie mit dem Ansinnen einer Fraktion zu verfahren ist: CDU, SPD, UBM und FDP schmetterten den Antrag der Grünen ab, für den Fall der Fälle Plan B vorzubereiten und andere Alternativen zur bislang geplanten Art der Müllentsorgung auf den Weg zu bringen. Die Grünen hatten dies verlangt, weil ihrer Ansicht nach bis zum kommenden Montag, wenn die Firma Herhof Farbe bekennen muss, "keine Investoren vom Himmel fallen werden" (Lydia Hepke). "Die Festlegung auf eine mechanisch-biologische Anlage ist zum jetzigen Zeitpunkt falsch", kritisierte Karl Biegel (CDU). Sozialdemokrat Bruno Cordel las den Grünen die Leviten: "Der Antrag kommt verfrüht, wir dürfen keine Schnellschüsse machen." Das Herhof-Verfahren überzeuge heute so wie damals, als die Entscheidung dafür gefallen sei. Cordel verwies auf die Sitzungen des Zweckverbandes Regionale Abfallwirtschaft am Freitag und am Montag. Danach werde man mehr wissen. Für Christiane Probst (UBM) war die Sache ebenfalls klar: "Wir reden über ungelegte Eier. Die Vertragserfüllungsbürgschaft darf auf keinen Fall gefährdet werden." Gewohnt kurz äußerte sich FDP-Sprecher Thomas Egger: "Ich schließe mich den Vorrednern an: Wir dürfen das Kind nicht mit dem Bade ausschütten."

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