Deutsch-polnische Freundschaft

TRIER/KRAKAU. (red) Zum 20. Mal wurden Schüler des Auguste-Viktoria-Gymnasiums (AVG) Trier von der Schulleitung, dem Kollegium und von polnischen Schülern im XII. Allgemeinbildenden Cyprian-Kamil-Norwid-Lyzeum Krakau empfangen. Diese Begegnung zwischen beiden Schulen war ein Teilprojekt des Förderwettbewerbs "Junge Wege in Europa" und wurde von der Robert Bosch Stiftung gefördert.

Eine Gruppe von 18 Schülerinnen und Schülern der Klasse 9 d des Auguste-Viktoria-Gymnasiums hat gerade einen neuntägigen Aufenthalt im polnischen Krakau und anderen Städten hinter sich. Begleitet wurde die Gruppe von ihren Lehrkräften Kathrin Knoche und Anton Viktor Wyrobisch. Dabei hatten die Trierer ausreichend Gelegenheit, das osteuropäische Nachbarland unter verschiedenen Gesichtspunkten zu erkunden und näher kennen zu lernen.Sprache, Literatur, Musik und viel Geschichte

Das reformierte Schulsystem, die Sprache und Literatur, die Poesie und Musik, den Sport und den Ball, die sprichwörtliche Gastfreundschaft und Küche, die Unesco-Welterbestätten in der Altstadt von Krakau, das Salzbergwerk von Wieliczka, die Spuren zweier Päpste in Wadowice, Kalwaria Zebrzydowska und Lagniewniki, das jüdische Stadtviertel in Kazimierz, die Hohe Tatra mit Zakopane und Morskie Oko sowie die ehemaligen deutschen Konzentrationslager Auschwitz und Auschwitz-Birkenau. Die Begegnung mit Polen war ein lebendiger, fächerübergreifender Unterricht an einem anderen Ort, und ermöglichte den Schülerinnen und Schülern aus Trier, den weitgehend unbekannten Nachbarn im Osten in einem anderen Licht wahrzunehmen. "Wir sind verändert nach Deutschland zurückgekehrt, wir haben in Polen gelernt, unser Leben neu zu sehen", sagt AVG-Schüler Florian, dessen Vorname im Krakauer Stadtpatron einen guten Klang besitzt. Im jüdischen Stadtviertel Krakau-Kazimierz im Kloster der Augustiner Chorherrn entdeckten die kunstinteressierten Schülerinnen und Schüler des Auguste-Viktoria-Gymnasiums und des Krakauer Cyprian-Kamil-Norwid-Lyzeums das aus dem 19. Jahrhundert stammende Porträt des Heiligen Pierre Fourier, dem Gründer der Augustiner Chorfrauen von der Congrégation Notre Dame, die in Trier Welschnonnen genannt werden. Alle anwesenden Schüler und Lehrer waren sich einig, dass der Lothringer, der in den achtziger Jahren des 16. Jahrhunderts in Trier geweilt hat, mit seinem Lebensmotto "Nemini obesse - omnibus prodesse" (Niemandem schaden - allen nützen) sowohl in Trier als auch in Krakau mehr Beachtung verdient hätte als ihm zuteil wurde.

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