Dezernenten-Karussell im Rathaus

TRIER. (woc) Was wird aus der Beigeordneten Christiane Horsch? Nachdem der künftige Oberbürgermeister Klaus Jensen angekündigt hat, die Trierer Wirtschaft unter seine Fittiche zu nehmen und die Beigeordnetenzahl auf drei reduziert werden soll, bangt die Wirtschaftsdezernentin um ihre Stelle.

Für die nächsten Tage haben der amtierende Oberbürgermeister Helmut Schröer und sein frisch gekürter Nachfolger einen Gesprächstermin ausgemacht. Auf der Tagesordnung steht auch der Neuzuschnitt der nach dem neuen Landesgliederungsplan so genannten Produktbereiche. Wie sich die Ressorts, die von Oberbürgermeister und Beigeordneten betreut werden, künftig zusammensetzen, steht noch in den Sternen. Sicher ist, dass es statt vier nur noch drei Dezernenten geben wird. Zum 1. Mai 2007 scheidet Baudezernent Peter Dietze aus Altersgründen aus dem Stadtvorstand aus. "Ich freue mich, dass Klaus Jensen mir meine Entlassungsurkunde überreichen wird", sagt das einzige Nicht-CDU-Mitglied im Stadtvorstand, und beendet damit die Spekulationen, bei einem Wahlsieg Jensens seine Amtszeit verlängern zu wollen. Zum 1. April endet die Amtszeit von Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch. Wer ihr Ressort übernehmen wird, scheint klar: Mehrfach hat Klaus Jensen angekündigt, die Trierer Wirtschaft zur Chefsache machen zu wollen. Horsch: Ich hätte gerne weitergemacht

"Ich hätte mich sehr gerne erneut um den Wirtschaftsbereich - zu dem nach ersten Plänen künftig auch der Planungsbereich gehören soll - beworben", bedauert Horsch auf TV-Anfrage. Fraglich sei, ob Klaus Jensen Wirtschaft und Planung übernehmen werde. "Schon die Trierer Wirtschaft erfordert einen Kümmerer, der rund um die Uhr für die Unternehmer da ist", erklärt Horsch. "So viel Zeit, wie ich in das vielseitige Thema Wirtschaft gesteckt habe, wird ein Oberbürgermeister wahrscheinlich gar nicht für diesen wichtigen Einzelbereich aufbringen können." Dass Jensen das nach Horschs Urteil sehr gut laufende Wirtschaftsressort übernehmen wolle, sei allerdings verständlich und legitim und bei entsprechender personeller Verstärkung der Abteilung auch leistbar. "Allerdings gibt es in der Stadtpolitik Baustellen, auf die ein Oberbürgermeister sein Augenmerk richten könnte - zum Beispiel die maroden Schulen und Straßen." Wie die Geschäftsbereiche künftig aussehen, darauf wird Jensen bereits jetzt Einfluss nehmen. Der Stadtrat muss dann dem Neuzuschnitt zustimmen. Wann die zum 1. April frei werdende Stelle ausgeschrieben wird, steht noch nicht fest. "Ich muss schauen, wie sich der neue Bereich zusammen setzt", sagt Horsch, "dann entscheide ich, ob ich mich bewerbe." Will Horsch sich ihre vollen Pensionsbezüge sichern, bleibt ihr laut Beamtengesetz aber nichts anderes übrig, als sich erneut zu bewerben. "Aber die Stelle muss auch zu mir passen - Schulen oder Soziales wären nichts für mich. Und ich bin noch nicht alt genug, um nicht auch was Anderes machen zu können."

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