Dialog pflegen

TRIER. "Israel braucht verlässliche Freunde in Europa - Feinde hat es genug." So lautet der Gründungsgedanke der Arbeitsgemeinschaft der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Trier.

 Der erste Vorstand der Trierer Arbeitsgemeinschaft der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.Foto: Katja Tölle

Der erste Vorstand der Trierer Arbeitsgemeinschaft der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.Foto: Katja Tölle

Formulierthat ihn Werner Rüffer, der frisch ins Amt gewählte ErsteVorsitzende der AG Trier, bei der Eröffnungsveranstaltung."Natürlich leugnen wir nicht die Nöte und Bedürfnisse derPalästinenser. Wir nehmen nur eher den Standpunkt Israels ein -und werben für einen noch immer in seiner Existenz bedrohtenStaat", stellte Rüffer den Standpunkt der neuen Gruppe fest. Erst vor einigen Wochen hatten er und einige andere damit begonnen, per Mundpropaganda Interessenten für ihr Vorhaben zu finden. "Trier fehlte noch, wenn man bedenkt, dass Speyer, Mainz und Saarbrücken bereits eigene Arbeitsgemeinschaften haben", erläuterte der Vorsitzende.

Ihren Segen für die neue Gruppe gaben auch Heinrich Bartel, der Vorsitzende der AG Bonn, und Joel Lion, Erster Sekretär und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der israelischen Botschaft in Berlin.

Durch Gemeinschaften wie die deutsch-israelische treffen nach den Worten Bartels nicht nur Politik und Militär wichtige Entscheidungen. Auch die Gesellschaft habe ein Wort mitzureden.

Für Frieden im Nahen Osten

"Der Dialog soll gepflegt und die Solidarität vorangetrieben werden", erklärte der Vorsitzende der AG Bonn und betonte: "Wir treten für einen Frieden im Nahen Osten ein. Natürlich sollen auch die Palästinenser ihren angestammten Platz erhalten."

Höhepunkt der Veranstaltung und womöglich Grund dafür, dass die Zuhörer bis auf den Flur hinaus standen, war der Vortrag des Ersten Sekretärs der israelischen Botschaft, Joel Lion. Anhand zweier Kurzfilme und eines zweistündigen Vortrags zeigte er die betont israelische Sicht des Nah-Ost-Konfliktes. "Bis heute ist Israel nicht anerkannt", ärgerte er sich. "Es gibt nicht einmal Grenzen - es gibt nur Waffenstillstandslinien, die nicht eingehalten werden." Sein Vorwurf an die palästinensische Seite: "Wir wollen verhandeln, wir sagen ja - die Palästinenser sagen nein."

Das Problem sei nicht die Religion. Der politische Fanatismus führe zur Eskalation. "Verhandlung ist das Stichwort", sagte Lion.

Der erste Vorstand der neuen AG in Trier setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden Werner Rüffer und seinem Stellvertreter Oliver Lauer. Schatzmeister ist Johannes Platz; als Beisitzer wurden Daniel Botmann, Günter Heidt und Rainer Barzen gewählt. Weitere Mitglieder sind der jungen Gemeinschaft jederzeit willkommen.

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