Die Alten können es noch

Zweifellos sind sie in die Jahre gekommen, aber die Altrocker von "Nektar" verstehen ihr Geschäft noch so gut wie vor Jahrzehnten. Auf ihrer aktuellen Tour "Book of Days" machten die Progressive-Rocker im Trierer Forum Station, begeisterten aber nur eingefleischte Fans mit Songs aus ihrer fast 40-jährigen Musikgeschichte.

 Bandgründer, Gitarrist und Mastermind Roye Albrighton ist mit seiner Band „Nektar“ auf Tour. TV-Foto: Cordula Fischer

Bandgründer, Gitarrist und Mastermind Roye Albrighton ist mit seiner Band „Nektar“ auf Tour. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. (cofi) Als Legende, die aus den Tiefen der 70er Jahre wieder aufgestiegen ist, sehen die Fans "Nektar", die der in Hamburg geborenen britischen Band die Treue gehalten haben. Knapp 20 Jahre nach der Band-Abstinenz reaktivierte Gründungsmitglied, Gitarrist und Mastermind Roye Albrighton die Truppe.2001 hat die Gruppe einen Neuanfang gewagt. Neben Albrighton (58), der "wie ein VW-Käfer immer unterwegs ist, immer läuft und nicht kleinzukriegen ist" (Zitat Henatsch), ist von der Originalbesetzung nur noch Schlagzeuger Ron Howden (62) verblieben. Auf ihrer Tour durch Deutschland werden sie verstärkt von Peter Pichl (Bass) und Klaus Henatsch (Keyboards).Ausladende Kompositionen, Stücke von fast epischer Länge und bombastische Arrangements legen die Altrocker bei ihrem Auftritt in Trier vor. Die Überlagerung verschiedener Rhythmen, den Wechsel von instrumental-komplexen und liedhaften Passagen wie in "Crying in the dark" oder "A day in the life of a preacher" hat "Nektar" ebenso zu bieten wie guten Rock 'n' Roll.Bestimmt werden die musikalischen "Nektar"-Zeitsprünge von den halsbrecherischen E-Gitarren-Soli und der Eigenart von Albrightons Gesang, den tiefen Bass-Läufen Howdens und den rasanten Keyboard-Kadenzen Henatschs. "Schöne Musik, so wie früher", freuen sich die Zuschauer im Forum, als die Band mit "Remember the future" eines der erfolgreichsten Stücke aus der Band-Historie auflegt.Obwohl Albrighton und Howden von jugendlicher Frische mittlerweile weit entfernt sind und musikalisch sehr in der Vergangenheit verhaftet sind, liefern sie auf der Bühne dennoch konzentriert eine vitale und virtuose Show ab. Unverzichtbar dafür ist das ausgeklügelte Lichtkonzept, das die Leidenschaft und Spielfreude der Musiker in Szene setzt.

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