Die Amouren von Fanny und Marius

TRIER. Das Theaterstück "Marius" von Marcel Pagnol führte die zehnte Klasse der Waldorfschule in der Originalsprache Französisch auf.

 Die hübsche Fanny, gespielt von Lisa Thiel mit ihrem viele Jahre älteren Geliebten Panisse (Anne Hillebrand). Foto: Thorsten Klein

Die hübsche Fanny, gespielt von Lisa Thiel mit ihrem viele Jahre älteren Geliebten Panisse (Anne Hillebrand). Foto: Thorsten Klein

"Während der Proben dachten wir, das werden nie schaffen", erzählen die Jungen und Mädchen der zehnten Klasse der Freien Waldorfschule. Aber dann habe sich der Ehrgeiz entwickelt, das Stück auf die Bühne zu bringen. "Es war eine gute Arbeitsatmosphäre, alle waren hoch motiviert", erzählt Regisseurin Maria Doro Brandt. Hauptfigur des Theaterstücks ist Marius, der in der Kneipe seines Vaters am Hafen von Marseille arbeitet. Sein Vater will, dass Marius in seine Fußstapfen tritt und ein guter Kneipier wird. Doch Marius hat etwas anderes im Sinn: Er träumt von der Ferne, vom Meer und von verlassenen Inseln. Aber da gibt es noch die hübsche Fanny, die Tochter der Fischhändlerin. Sie ist mit dem weitaus älteren Panisse zusammen, in Wahrheit liebt sie Marius. Den jungen Schauspielern gelang es hervorragend, die verschiedenen Charaktere auf die Bühne zu bringen. Die Zuschauer merkten, wie viel Arbeit in der Umsetzung dieses Stückes steckte. Nicht nur die enorme schauspielerische und sprachliche Leistung begeisterte, auch das von den Schülern selbst gestaltete Bühnenbild beeindruckte. Im Unterschied zu den meisten anderen Schulaufführungen war das Stück der Waldorf-Schüler nicht das Werk einer AG, sondern einer gesamten Klassenstufe. Alle 36 Schüler der zehnten Klasse waren an der Umsetzung auf der Bühne beteiligt. Theaterprojekte sind in den Waldorfschulen fester Bestandteil des Unterrichts. "Das Theaterspiel wirkte sich sehr gut auf die Klassengemeinschaft aus", erzählt Tobias Müller-Kluge, einer der Darsteller. Die Zuschauer merkten, dass die Schüler geübt sind im Umgang mit der französischen Sprache, denn im Unterschied zu staatlichen Schulen steht bei ihnen Französisch bereits seit dem ersten Schuljahr auf dem Stundenplan.

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