Trier. "Haben Sie Familie?", fragt Polizei-Hauptkommissar Horst Müller von der Landespolizeischule Rheinland-Pfalz, als der ältere Mann in den Bus mit dem Fahr-Simulator einsteigt. Hier "erfährt" er buchstäblich, um wie viel länger sein Bremsweg ist, wenn er mit 61 statt mit 50 unterwegs ist: rund zehn Meter. Das hat zufolge, dass er mit 42 Stundenkilometern auf ein Hindernis prallt - etwa ein auf die Straße laufendes Kind - vor dem er, wäre er 50 gefahren, noch hätte rechtzeitig anhalten können. Sichtlich beeindruckt fährt der Mann weiter. Müller hofft, mit diesen Belehrungen eine nachhaltige Wirkung zu erreichen, die länger anhält als ein simples Bußgeld.Zunächst steht das Sicherheitsmobil mit dem Fahrsimulator auf der "Pellinger" (B 268) in Richtung Trier - eine Gefällstrecke, die als Unfallschwerpunkt gilt, sagt Karl-Peter Jochem von der Polizei-Inspektion Trier. Doch nach einer Stunde gab es erst zwei Geschwindigkeits-Überschreitungen, sodass die Polizei die Kontrolle in die Oswald-von-Nell-Breuning-Allee in Richtung Mariahof verlegt. Dort häuft sich die Zahl der Geschwindigkeitsübetretungen. Die Autofahrer werden vor die Wahl gestellt, entweder das fällige Verwarnungsgeld zu bezahlen, oder aber sich über die Gefahren informieren zu lassen - fünf Minuten, die die meisten Fahrer investieren. Das macht deutlich, dass es hier nicht um das viel beklagte "Abzocken", sondern um Verkehrserziehung geht - eine Maßnahme, die ankommt. Die Autofahrer finden die Aktion sehr gut. "Das war sehr aufschlussreich", sagt eine Fahrerin. "Man fährt einfach wieder bewusster."