Die Biotopvielfalt gilt es zu erhalten

Stadtentwicklung

Zum Thema Baugebiete in Trier:

Warum darf der Langenberg nicht sterben? Der Langenberg ist geprägt von dem Übergangs charakter vom Moseltal hin zu den Eifelhöhen. Wo findet man dies in dieser Ausprägung sonst noch in Trier? Die kleinteilig strukturierte (Parzellierung) Landschaftsform bedingt eine diversifizierte Ausprägung von Lebensräumen.
In der Tallage finden wir neben den seit Jahrhunderten intensiv genutzten Ackerflächen mit hohen Ackerzahlen eingelagerte, teilweise vernachlässigte Streuobstwiesen. Diese dienen einer mannigfaltigen Tierwelt als Rückzugsort.
Im ebenfalls seit Jahrhunderten genutzten Hangbereich finden wir kleinparzellierte Strukturen extensiver Gartennutzung. Die Nutzung dieser Hangareale diente historisch vor allem der Selbstversorgung mit frischem Gemüse und Obst. In neuerer Zeit wurde diese Nutzungsart von überwiegend Freizeit- und Erholungszwecken überlagert. Dabei wurden die ursprünglichen Geräteschuppen in teilweise mehr oder weniger ansehnliche Gartenhäuser umgebaut. Der Vorwurf, diese Gartenhäuser seien ohne Genehmigung errichtet worden, trifft zwar den Punkt, vernachlässigt aber den Umstand, dass dieses Umfeld sich organisch/historisch entwickelt hat. Niemand interessierte sich je dafür!
Die Berg/Trauflage ist gekennzeichnet durch zunehmende Steigung bis hin zu Felsformationen, die durch dichten Baum- und Lianenbewuchs dem Auge verborgen bleiben. Über einen Hohlweg ist dieses Biotop mit der Talterrasse verbunden.
Der Langenbergbering bietet seit ewigen Zeiten einer reichhaltigen Flora und Fauna eine Heimat. Diverse Fledermausarten sind hier ebenso heimisch wie die unterschiedlichsten Reptilien (Eidechsen, Blindschleichen, Ringelnattern, Kreuzottern und Feuersalamander). Nicht umsonst wurde im Volksmund der Langenberg auch als "Schlangenberg" bezeichnet. Außerdem kommen viele geschützte Niederwildarten vor (Rebhuhn). Von der ornithologischen (auch Raubvögel) Vielfalt ganz zu schweigen.
Natürlich darf man auch die Eurener Kooben nicht vergessen! Euren ohne Koob? Der Naturraum Langenberg hat sich über die Jahrhunderte hinweg entwickelt. Die Biotopvielfalt gilt es zu erhalten!
Thomas Repp
Trier

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