Die Eintracht soll ihre Schulden zahlen

Dieser Leser beschäftigt sich mit den gestundeten Schulden der Eintracht bei der Stadt Trier und der maroden Eislaufhalle:

Schade Eintracht Trier! Eine erneute Pokalsensation gegen den 1.FC Köln blieb aus. Man kann sich jetzt aber erhobenen Hauptes auf die Regionalliga konzentrieren. Schließlich hat man als Viertligist mit Hannover und Bielefeld klassenhöhere Gegner ausgeschaltet. Trier ist sicherlich nach wie vor Fußballprovinz, daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Aber durch die Pokalergebnisse der ersten beiden Runden hat die Eintracht gezeigt: Die Region Trier ist kein Fußballnirwana. Was bleibt, sind die Einnahmen, die dem Verein sicher guttun und Spielräume für die Zukunft bieten. Gleichzeitig beklagt sich der ESC Trier über die marode Eislaufhalle, die ohne Dach wohl nicht als solche bezeichnet werden kann. Einschränkungen sind die Folge.

Welche abenteuerlichen Wege Wolfgang Kinzig geht, um Abhilfe zu schaffen, war dem TV zu entnehmen. Kaum zu glauben, aber wahr: Trier schaffte es im Frühjahr dieses Jahres in die 8-Uhr-Nachrichten als eine der zwei ärmsten Städte ganz Deutschlands! Die Meldung "Mann kann sich kein neues Hallendach für die Eissporthalle leisten" war für mich als Trierer eine sehr traurige Meldung. Aus dem TV war aber zu entnehmen, dass die Eintracht Trier der Stadt rund 350 000 Euro schuldet. Ungefähr diese Summe ist erforderlich (TV "Rettet die Eislaufhalle"), um sich eine einfache Satteldachkonstruktion zu leisten. Die Stadt Trier ist finanziell sicher nicht auf Rosen gebettet. Man kann es sich aber leisten, Eintracht Trier die Summe bis zum Aufstieg in die zweite Bundesliga zu stunden. So zitiert der TV den Vorsitzenden Harry Thiele von Eintracht Trier. Selbst mit einer hoch verschuldeten Stadt Trier als Gläubiger im Rücken muss sich ein mittelständiges Unternehmen um seine Zukunft wohl keine Sorgen machen. Vielleicht wäre eine zweckgebundene Rückzahlung der Schulden zum Errichten eines neuen Hallendaches für die Eissportanlage die beste Lösung für alle Beteiligten.

Der ESC könnte wieder eine Eislaufhalle vorweisen, und der Imagegewinn für die Eintracht wäre sicher enorm. Dadurch könnten sich für die Eintracht sogar Synergieeffekte ergeben: steigende Mitgliedszahlen, der Dank der ESC Trier oder sogar mehr Zuschauer bei den Heimspielen des Vereins wären denkbar.

Stefan Casel, Trier

Sport und Finanzen

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort