Die Facetten einer Frau

Im restlos ausverkauften Saal der Tufa hat Schauspielerin Martina Roth mit Szenograf Johannes Conen die Bewegtbildtheater-Produktion "Neun und eins - neun Personen einer Frau" aufgeführt. In der Benefiz-Veranstaltung schilderte Roth die neun verschiedenen Persönlichkeiten einer Frau, die sich im Augenblick ihres Todes befindet.

 Mit der Vergangenheit konfrontiert: Martina Roth zeigt die neun Alters- und Entwicklungsstufen einer Frau. TV-Foto: Anita Lozina

Mit der Vergangenheit konfrontiert: Martina Roth zeigt die neun Alters- und Entwicklungsstufen einer Frau. TV-Foto: Anita Lozina

Trier. Etwa 150 Zuschauer haben im großen Saal der Tufa das Leben einer Frau in neunfacher Ausführung beobachtet. Nach der Vorlage von Virginia Woolfs Roman "Die Wellen" hat die Schauspielerin Martina Roth in einer Benefiz-Veranstaltung die Produktion "Neun und eins - Neun Personen einer Frau" aufgeführt. In der packenden Geschichte um eine Frau, die sich im Moment ihres Todes befindet, konfrontiert sie sich mit neun weiteren Ausgaben ihres Selbst - alle in unterschiedlichen Alters- und Entwicklungsstufen, alle von Roth selbst gespielt.

Videos ergänzen das Bühnenspiel



Zusammen mit Szenograf Johannes Conen arbeitet Roth seit 2004 an der Theaterform des "bbt bewegtbildtheaters", die virtuelle und reale Ebenen vereint. Die Schauspielerin, die ihre Ausbildung in Hamburg absolvierte und unter anderem in Leipzig, Frankfurt und Luxemburg spielte, setzt in "Neun und eins" die vielen Menschen mittels Vorab-Videoaufzeichnungen um. Diese werden auf einer - dem Geschehen auf der Bühne integrierten - Leinwand gezeigt. Beeindruckend ist dabei das Timing der Produktion, denn die neun Aufzeichnungen stimmen nicht nur untereinander, sondern auch mit dem Live-Auftritt vor der Leinwand punktgenau überein.

Erlös für den Frauennotruf Trier



Alle neun Figuren reden für sich selbst, finden sich aber irgendwann doch im Dialog wieder, bis sie gleichzeitig dasselbe machen oder sagen. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten eines Kindes, einer jungen Erwachsenen oder einer älteren Frau werden so verdeutlicht - eine gelungene Visualisierung der vielen Aspekte einer einzigen Person. Roths intensives und ungeheuer körperliches Spiel setzt dem ganzen durchkoordinierten Auftritt die Krone auf.

"Die Darstellerin war beeindruckend, aber auch die Umsetzung mit Film, Effekten und Ton war klasse", sagt Katarina Barley aus Schweich. Beeindruckt von der Darstellung ist auch Sonja Herschel aus Trier: "Der Auftritt der Schauspielerin hat mich richtig bewegt."

Der Erlös des Abends in der Tufa, veranstaltet vom Zonta Club Trier, geht an den Frauennotruf Trier.

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