Die Farbe auf dem Stein ist weg

Mit weißer Farbe übertüncht überdauerte der Maternus- oder Rottenfeldt-Altar Jahrzehnte in der Versenkung oder an wenig repräsentativer Stelle in der Matthias-Basilika. Im Zuge der Neuordnung des Kirchenraums hat auch der Steinaltar einen neuen, exponierteren Platz erhalten. Das äußere Erscheinungsbild wurde mit Finanzhilfe der Trier-Gesellschaft dem neuen Standort angepasst.

Trier-Süd. Wertvoll ist der Maternus-Altar in der Matthias-Basilika nicht nur, weil er aus dem 17. Jahrhundert stammt. Auf ihm sind auch die Legende der Ursprünge der Trierer Kirche und des christlichen Glaubens in der Moselstadt mit den ersten Trierer Bischöfen Valerius, Eucharius und Maternus ablesbar. Außerdem war sein Stifter ein Medarder, der in die Welt zog und Wohlstand und Glück fand und per Testament die Stiftung des Altars verfügte.

Am Standort, wo der Altar nun zum Betrachten einlädt, passt er sich durch seine schlichte Gestaltung ins Gesamtkonzept der Kirche ein, setzt aber auch Akzente an der nördlichen Kirchenwand - für die Gläubigen, die von der Matthias-Memoria im Mittelschiff links durchs Seitenschiff zurücklaufen, und er markiert die Stelle, wo einst eine Tür hinaus zur Maternus-Kapelle führte.

Seit einiger Zeit ist der Altar wieder ein ansehnliches Stück Kirchenkunst. Dazu gemacht hat ihn Steinmetz Christoph Kronewirth, der die alte Farbschicht entfernte, den Sandstein reinigte, und außerdem wurden fehlende Elemente beim Figurenschmuck aus Alabaster, der das Retabel bekrönt, ergänzt. "Wir sind dankbar, dass die Trier-Gesellschaft sich für unsere Verhältnisse mit einer sehr hohen Summe eingebracht hat", sagt Abt Ignatius Maaß.

Auch für den Denkmalrettungs-Verein sind rund 21 000 Euro eine ordentliche Größenordnung, zumal bereits das Fischhaus und der Mattheiser Brunnen zwei Projekte an der Abtei waren, für deren Erhalt die Trier-Gesellschaft gesorgt hat, und derzeit stehen noch elf weitere Vorhaben von kleinem bis mittlerem Volumen auf der Agenda.

Dennoch - die Abtei ist so etwas wie ein Prestige-Objekt, an dem der Trierer Verein mitarbeiten will. "Aber wir wollten nicht eine Spende in die Gesamtsanierung stecken, sondern uns mit einer Maßnahme beteiligen, mit der wir uns auch später identifizieren können", sagen Gert Burscheid, Vorsitzender der Trier-Gesellschaft, und sein Stellvertreter Rainer E. Meyer.

Das Ergebnis der Arbeiten ist überzeugend. Fehlt noch eine Plakette oder eingemeißelte Widmung, dass es die Trier-Gesellschaft war, die 2008/2009 unterstützt hat, dass unter der dicken Farbschicht der Sandstein wieder sichtbar gemacht worden ist.

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