Die Feinstaub-Werte sinken

Die Feinstaub-Werte in Trier sinken stetig. Wenn auch immer wieder diskutiert, scheint die Einrichtung von Umweltzonen derzeit nicht dringend notwendig.

Trier. Berlin hat sie. Dortmund auch. Ebenso Köln. Aber auch Mannheim und Stuttgart. München hat sie noch nicht, aber bald. Und Trier?

Die Umweltzonen - immer wieder stehen sie im Mittelpunkt der Diskussionen rund um das Thema "Feinstaub". Auch in Trier wurde die Einrichtung solcher Umweltzonen schon angedacht, doch dann wieder verworfen. Durch diese Zonen sollen "Feinstaub-Schleudern" aus den Städten verbannt werden. Die roten, gelben und grünen Plaketten geben die jeweilige Schadstoffgruppe des Fahrzeugs an. Auf lange Sicht dürften dann Fahrzeuge, die besonders hohe Abgaswerte aufweisen, nicht mehr durch Trier fahren.

Doch ist das in Trier überhaupt nötig? Das Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht in Rheinland-Pfalz betreibt seit 1978 das Zentrale Immissionsmessnetz (Zimen). Dieses besteht aus 33 Luftmess-Stationen. Es hat die Aufgabe, in Städten und Waldgebieten des Landes die langfristige Entwicklung der Luftschadstoffe durch fortlaufende Messungen zu ermitteln, um die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu schützen. In Trier steht die Mess-Station für Feinstaub mit einem Durchmesser von zehn Mikrometern und weniger (PM10) in der Ostallee. Derzeit gilt ein Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Überschritten werden darf dieser Wert maximal an 35 Tagen im Jahr. Daran gelangt Trier derzeit aber nicht.

Zwar waren es 2005 26 Tage, 2006 28 und im vergangenen Jahr immerhin noch 14 Tage, doch für das erste Halbjahr 2008 sinken die Werte weiter. Nur an fünf Tagen im Januar und Februar dieses Jahres wurden die 50 Mikrogramm überschritten. Wenn die Europäische Union allerdings 2010 die Grenzwerte senkt, darf eine Überschreitung nur noch an sieben Tagen im Jahr erfolgen. Aufs Jahr gerechnet, könnte es dann knapp werden, es sei denn, der Trend nach unten setzt sich fort. Der Mittelwert für die vergangenen Monate liegt fern der 50 bei 22 Mikrogramm.

Seit Beginn des Jahres wird zusätzlich in der Kaiserstraße der Feinstaub mit einem Durchmesser von 2,5 Mikrometern und weniger (PM2,5) gemessen. Nach einer EU-Richtlinie, die das Europäische Parlament im Dezember 2007 angenommen hat, soll ab 2010 ein Grenzwert von 25 Mikrogramm gelten. Die Monatsmittelwerte lagen in Trier im Januar bei 14, im Februar bei stolzen 17, im März bei neun, im April bei 13, im Mai bei zwölf und im Juni bei elf Mikrogramm. Wenn der Wert dann ab 2020 auf 20 Mikrogramm gesenkt würde, könnte das derzeitige Trier öfters am Grenzwert kratzen.

Meinung

Unmögliches Unterfangen

Die Feinstaubwerte sinken. Daran haben die steigenden Spritpreise einen großen Anteil. Autofahrer versuchen ihr Vehikel immer häufiger stehen zu lassen, wodurch weniger Feinstaub produziert wird. Dennoch ist Feinstaub ein Problem, das im Auge behalten werden muss. Doch geht man davon aus, dass sich der derzeitige Trend fortsetzt, so bedarf es in Trier keiner Umweltzonen. Die Werte sind hier längst nicht so bedenklich wie in den Großstädten Berlin, Köln und München. Zudem gäbe es ein logistisches Problem: Wenn man in Trier Umweltzonen sinnvoll einrichten würde, käme der Verkehrsfluss in der Innenstadt zum Erliegen - ein verkehrstechnisch unmögliches Unterfangen in dieser Stadt. v.schueller@volksfreund.de

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