Die Fernseh-Premiere steht ins Haus

TRIER. Mehr als 65 000 Besucher verzeichnete die Arena Trier im ersten halben Jahr ihres Bestehens. Die 30 öffentlichen Sport- und Musikveranstaltungen lockten durchschnittlich 2200 Zuschauer an.

"Wir liegen zuschauermäßig absolut im Soll", sagt Hallenmanager Wolfgang Esser. Auch die geplanten Mieteinnahmen im ersten Haushaltsjahr, das bis zum Sommer 2004 dauert, seien durch abgeschlossene Verträge "zu mehr als hundert Prozent gesichert". Die Vermarktung der VIP-Logen scheint auch zu funktionieren, nur zwei der Edel-Boxen sind noch frei. "Und die kriegen wir bis zum Jahresende auch los", prophezeit Esser. Was den Betreibern Sorgen macht, ist die immer noch stockende Suche nach einem Namenssponsor. "Alles ist im Limit, nur der Name fehlt", sagt Bürgermeister Georg Bernarding. Man habe einen "Vermittler eingeschaltet", verrät der Sportdezernent. Scheitert die Mission, fehlt dem Vernehmen nach ein dicker sechsstelliger Betrag in künftigen Etats. Auch bei manchem Veranstalter hat das "Abenteuer Arena" ein Loch in der Kasse hinterlassen. Nicht wegen der Halle, sondern wegen der hohen Produktionskosten. 3300 Zuschauer bei Meat Loaf, 1700 bei Simple Minds: Das sind respektable Zahlen, aber zu wenig, um die Ausgaben zu decken, berichtet Promotor Ingo Popp. Dafür liefen die Abba-Revivals glänzend, und auch bei Udo Jürgens im Januar braucht er sich keine Sorgen zu machen. Keine Zukunft für Rockmusik in der Arena? "Ein, zwei Mal" will Popp es noch versuchen, "wenn es dann nicht läuft, machen wir in diesem Bereich eben nichts mehr". Sein Luxemburger Veranstalterkollege Marc Fettes wagt zum Jahreswechsel den Schritt ins Neuland: Zum ersten Mal bringt er in der Region Trier eine Eis-Show heraus. "Pinocchio on ice" soll fünf Mal die Arena füllen - ein mutiges Vorhaben. Fettes setzt nicht nur auf die Trierer, sondern auch auf die Großregion Saar-Lux. Da sei "das Publikums-Potenzial für die Arena längst nicht ausgereizt". Das interessiert auch Esser und Bernarding. Man wolle sich als Hallenbetreiber "nicht auf eine Vermieterrolle beschränken, sondern agieren", heißt es. Immerhin lebt die Halle davon, dass die Bude oft genug voll ist. Dafür sorgen vor allem die Basketballer. "Unsere Quotenträger" nennt sie Esser und lobt die Zugkraft als Werbe-Lokomotive. Auch bei den Miet-Einnahmen kann er auf den TBB zählen, der ja quasi der Betreiber-GmbH gehört. Die Miezen, wiewohl nicht mit ganz so hohen Zuschauerzahlen gesegnet, zahlen zwar keine Miete, führen aber immerhin einen "kostendeckenden Beitrag" (Esser) ab. Insgesamt müssten die Top-Teams "sehr zufrieden sein", mutmaßt Bernarding, hätten sie doch "ihre Zuschauerzahlen verdoppelt". Nach Sport und Konzerten erlebt die Arena am 13. Dezember ihre Premiere als Fernseh-Halle. Der MDR produziert eine Live-Sendung zu Heinos 65. Geburtstag. Stars wie Wolfgang Petry, Hanne Haller, Carmen Nebel, Karl Moik und Carolin Reiber stehen dann auf der Arena-Bühne. Wolfgang Esser hofft, dass die Plätze für die Live-Sendung und die öffentliche Generalprobe trotz der knappen Zeit zügig verkauft werden: "Schließlich wollen wir im Fernsehen Reklame für Trier und die Arena machen". Und kräftig üben für größere Aufgaben, denn beim nächsten Mal geht's dann gleich ins Samstagabend-Programm: im Oktober 2004 mit "Verstehen Sie Spaß".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort