Die Frau "im Gegenlicht"

EUREN. Der Liebe wegen kam Sylvia Sauer vor 35 Jahren an die Mosel. Heute fühlt sie sich "unheimlich wohl in Euren" und ist seit vier Jahren Mitinhaberin der alternativen Buchhandlung "Gegenlicht" in der Trierer Innenstadt.

Sylvia Sauer ist gelernte Apothekenhelferin, doch dass das nicht ihr Traumjob werden würde, war schnell klar. Von Kindesbeinen an ist sie eine Leseratte. "Ich habe schon immer viel gelesen, obwohl wir nicht viele Bücher besessen haben. Aber man konnte sie ausleihen", erzählt die 58-Jährige über ihren Weg in die Welt der Literatur. 1947 in Ostfriesland geboren, im bayrischen Feuchtwangen aufgewachsen, hat Sylvia Sauer 1974 als Bürokraft in der damaligen Buchhandlung Berens in der Trierer Palaststraße angefangen. 1990 dann der Wechsel ins "Gegenlicht", wo sie nach kurzer Zeit auch im Verkauf tätig wurde und ihr Wissen an die Kunden weitergeben konnte. Schnell hatte sie sich als Fachfrau etabliert. Mit der 1982 auf dem Trierer Pferdemarkt gegründeten linksalternativen Buchhandlung identifiziert sich die Quereinsteigerin und unterstreicht: "Wir versuchen, einen gewissen Anspruch aufrechtzuerhalten, aber zu uns kann jeder kommen."Die Schwerpunkte legt sie zusammen mit ihren Kolleginnen vor allem auf Belletristik und ausgewählte Kinder- und Jugendbücher. Nach Euren ist sie damals eher aus praktischen Gründen gezogen, weil ihr Mann als Soldat in der Luxemburger Straße stationiert war. Heute möchte sie von dem "sehr schönen, zentralen Stadtteil" aber nicht mehr weg.Neben ihrer Leidenschaft für Bücher ist Sylvia Sauer seit 25 Jahren begeisterte Tennisspielerin. Um mit ihrer Jungseniorinnen-Mannschaft in Igel noch lange Spaß und Spiel teilen zu können, trainiert sie außerdem regelmäßig im Fitnessstudio. Auf ein harmonisches Miteinander legt sie auch in ihrer Familie Wert. "Gerade in der heutigen Zeit finde ich ein gutes Einvernehmen in der Familie wichtig", sagt die dreifache Mutter und sechsfache Großmutter. Auch die Zwillingstöchter und ihr Sohn, Inhaber des Restaurants "Frankenturm", seien ganz und gar mit Trier verbunden . Und wenn sie als Oma an ihre älteste, elfjährige Enkelin denkt, muss sie lachen und sagt: "Die ist genauso eine Leseratte wie ich. Sie verschlingt zwei, drei Bücher in der Woche." Da versteht es sich fast von selbst, dass sie ihren Kindern und Enkeln gerne Bücher schenkt. Und welche Lektüre empfiehlt die Expertin? "Der Alchimist von Paulo Coelho wäre ein Tipp, der für alle Lebenslagen gut ist."

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