Die Grünen greifen Holkenbrink an

Die Luft war gestern Abend während der Mai-Sitzung des Stadtrats ebenso erhitzt wie die Gemüter. Die Grünen griffen Schul-und Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink an. Ihr Vorwurf: Das Schulentwicklungskonzept werde zum größten Teil gar nicht vom Dezernat Holkenbrinks bearbeitet und verantwortet.

Trier. Das Schulentwicklungskonzept, seit Jahren eine Art Heiliger Gral in Sachen Schulsanierung und Bildungs-Investitionen, ist zwar einer offiziellen Präsentation immer noch nicht merklich näher gekommen, sorgte dafür aber schon für heftige politische Kontroversen (der TV berichtete). Eine weitere spielte sich am Donnerstagabend im Stadtrat ab. Die Grünen hatten eine Anfrage eingereicht, deren Tenor simpel war: Welches Amt in wessen Dezernat leistet denn die meiste Arbeit für das Schulentwicklungskonzept? Von Anfang an war die argumentative Stoßrichtung des Grünen-Antrags klar. Entsteht das Konzept überhaupt im Dezernat Holkenbrink oder liegen seine Wurzeln woanders?Der Dezernent legte die Zahlen vor. Diese sind eindeutig. 1464 Arbeitsstunden leistete das Schulverwaltungsamt. Der eindeutige Spitzenreiter ist jedoch das Amt für Stadtentwicklung und Statistik mit 5472 Stunden. Und dieses Amt ist nicht bei Holkenbrinks Dezernat III angesiedelt, sondern gehört zum von Oberbürgermeister Klaus Jensen geführten Dezernat I.Ist demnach Holkenbrink, seit zweieinhalb Jahren Vorsitzender des Runden Tisches Schulentwicklung, gar nicht der oberste Verantwortungsträger, sondern der OB? Der Schuldezernent wehrte sich. "Natürlich nutzen wir die Stärken des strategisch ausgerichteten Amts für Stadtentwicklung und Statistik", sagte Holkenbrink. "Das Schulverwaltungsamt hat nur Zuarbeit leisten können, da es ein reines Verwaltungsamt ist." Holkenbrink kündigte für September einen "neuen Entwurf der Organisation" an. Und wann wird das Konzept denn nun präsentiert? "Davon ist im Lauf des Jahres 2008 auszugehen."Die Eissporthalle Trier war gestern Abend der zweite Höhepunkt auf der Tagesordnung. Der Beschluss fiel einstimmig: Die Holzzangenkonstruktion am Hallendach wird kurzfristig gegen ein Stahlkonstrukt ausgetauscht, die Holzleimbinder werden verstärkt und dann saniert. Überplanmäßige Kosten: 164 000 Euro. Außerdem beauftragte der Rat die Verwaltung, ein Sanierungskonzept zu erarbeiten, das eine neue Dachkonstruktion, den Eingang, die Kassen, die Gastronomie und die Erweiterung der Tribünen umfasst.

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