Die Lokomotive wartet auf viele Waggons

TRIER. Der lange Donnerstag soll wiederauferstehen: Die City-Initiative Trier will möglichst viele Dienstleister in der Trierer Innenstadt davon überzeugen, donnerstags bis 22 Uhr zu öffnen. Kommende Woche soll der "Trierer Dienstleistungsabend" bei einer Veranstaltung diskutiert werden. 500 Einladungen wurden verteilt.

Einkaufen bis in den späten Abend hinein - in der Weihnachtszeit blieben rund 50 Läden in der Trierer Innenstadt donnerstags abends auch nach 20 Uhr geöffnet. Seit Anfang des Jahres stehen Kunden um diese Zeit dagegen fast überall wieder vor verschlossenen Türen. Eine vergebene Chance, findet der Vorstand der City-Initiative Trier. "Wir denken, dass wir durch eine breitere Beteiligung an den längeren Öffnungszeiten zusätzliche Kaufkraft nach Trier bekommen", sagt der zweite Vorsitzende Thomas de Buy. Meinungsaustausch am Dienstagabend

"Die Kunden sind verunsichert durch den Schweizer Käse bei den Öffnungszeiten", berichtet er. Auch viele Geschäftsleute fragten, wie es weiter gehe. "Jeder macht es von den anderen abhängig, ob er länger öffnet. Wir befinden uns in einer paralysierten Situation." Deshalb hat die City-Initiative für Dienstag, 27. Februar, 19.30 Uhr, zu einer Diskussion ins Ramada-Hotel in der Kaiserstraße eingeladen. 500 Einladungen wurden verteilt - an den Trierer Handel, die Gastronomie, Banken, Apotheken und Friseure, an Vertreter der Stadt und an Kultureinrichtungen. Jeder, der Interesse habe, solle kommen, sagt die Chefin der City-Initiative, Karin Kaltenkirchen. Ihr geht es nicht nur um eine Weiterführung des weihnachtlichen langen Donnerstags, sondern um eine Ausweitung über den Einzelhandel hinaus. "Trierer Dienstleistungsabend" soll das angestrebte Angebot deshalb heißen. Am Dienstag sollen Chancen und Risiken diskutiert werden. Ziel sei ein Konsens zwischen allen Akteuren, heißt es bei der City-Initiative. Den Verantwortlichen dort schwebt vor, im Frühling mit dem langen Donnerstag zu starten und die Resonanz bis Ende des Jahres auszutesten. "Man ist ja nicht auf auf viele Jahre damit verheiratet", wirbt Kaltenkirchen für einen solchen Probelauf. De Buy argumentiert, dass Trier rund 60 Prozent seiner Einnahmen aus dem Umland generiert. Die Kunden aus der Eifel, dem Hunsrück oder aus Luxemburg hätten entsprechende Anfahrtszeiten. Ihnen wolle man zusätzlich zum Samstag eine Möglichkeit eröffnen, nach Feierabend einzukaufen. Die Betriebsräte der großen Trierer Häuser hätten den längeren Öffnungszeiten zugestimmt, weil auch sie darin eine Chance sähen. Für kleine Geschäfte sei es schwieriger als in den Kaufhäusern, den Dienstleistungsabend umzusetzen, räumt Karstadt-Chef de Buy ein. Doch auch sie profitierten davon. In seinem Haus floriere das Geschäft donnerstags abends zwar nicht wie zu den besten Zeiten. "Aber wir machen zusätzliche Umsätze, es bleibt etwas übrig." Er ist überzeugt: Je mehr mitmachen, desto lohnenswerter sind die längeren Öffnungzeiten für alle. De Buy lässt keinen Zweifel aufkommen: "Die Großen werden das durchziehen. Die Lokomotive steht auf dem Gleis. Jetzt werben wir dafür, dass sich möglichst viele Wagen dranhängen." Ihre Meinung ist gefragt: Nutzen Sie die verlängerten Öffnungszeiten? Ja oder Nein - rufen Sie an und stimmen Sie ab. Für "Ja" wählen Sie die 0137/9370080. Wenn Sie mit "Nein" stimmen wollen, ist die 0137/9370081 Ihre Nummer. (Jeweils 50 Cent pro Anruf aus dem Festnetz der DTAG). Oder stimmen Sie mit dem Handy ab (Normaltarif, anbieterabhängig). Senden Sie eine SMS mit TV VOTE A für "Ja" oder TV VOTE B für "Nein" an die 42020. Das Ergebnis der Abstimmung wird am Samstag veröffentlicht.

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