Die Macht der Musik

TRIER. 100 Kinderfüße trippeln in römischen Sandalen über die Bühne der Kapelle des Generalvikariats, die sich in den Palast des Königs Saul von Israel verwandelt hat. Die Stimmung ist ausgelassen unter den 50 Mitgliedern der Kinder- und Jugendkantorei am Trierer Dom und die Aufregung groß, denn am heutigen Samstag führen sie die Premiere des Kindermusicals "David und Jonathan" von Gerd-Peter Münden auf.

"Das Besondere an diesem Stück ist, dass es abwechslungsreiche und anspruchsvolle Musik bietet", sagt Jugendkantoreileiter Harald Schmitt. "Außer den Solostücken singen wir alles dreistimmig, und jedes Kind hat eine ihm angemessene Rolle, die es spielt, spricht und singt." Flotte Rhythmen wechseln sich ab mit poppigen Melodien, ruhigen Chorälen und volkstümlichen Ländlern. Auch thematisch geht es im Musical um die Macht der Musik. Erzählt wird die Bibelgeschichte des kleinen, tölpelhaften Musikers David, der vom Propheten Samuel zum Nachfolger des noch herrschenden König Sauls gesalbt wird. Durch Davids Musik entstehen Freundschaften, durch seinen Mut werden Kriege gewonnen. Doch Neid und Eifersucht finden ihren Weg in das Herz des Königs. Mordpläne werden geschmiedet, David muss fliehen. "Ein Happy-end hat das Stück nicht", meint Laura Busch (15) alias David, "es ist sogar oft sehr traurig. Aber man lernt auch was über Mut, Freundschaften und dass man füreinander einstehen muss." Auch für den Leiter der Jugendkantorei hat das Musical zwei Gesichter: "Natürlich arbeiten wir mit Spaß am Singen und Spielen auf eine gelungene Aufführung hin. Genauso wichtig ist aber der pädagogische Aspekt, die Kinder sollen von der Geschichte etwas mitnehmen." Ganz andere Gedanken macht sich jedoch einer der kleinsten Darsteller, der neunjährige Sebastian Schmitt: "Beim Säbeltanz singen die anderen Soldaten und ich ein Trinklied und tanzen um das Lagerfeuer. Da muss ich aufpassen, dass ich nicht aus den Sandalen rutsche und dann die Schritte vergesse." Die stilechten Sandalen haben die Sänger begeistert selbst geschustert, hadern allerdings mit der teilweise kniffeligen Fortbewegung. Sicher sind sich die 50 Sänger jedoch, dass das Musical ein Hit wird. "Die Musik geht ins Ohr, und die Geschichte ist spannend bis zum Schluss", beteuert Mechthild Rommelspacher alias Jonathan (13). Aufführungen am 6. und 7. November jeweils um 17 Uhr in der Aula des Bischöflichen Generalvikariats.

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