Die Mosel hat eine neue Königin

Vor rund 400 Gästen überzeugte Sonja Christ am Freitagabend in einer von TV-Redakteur Alexander Houben moderierten Show in der Europahalle die Fachjury und wurde zur neuen Mosel-Weinkönigin gekürt. Cora Kühn, Jessica Willems und Theresa Arns sind die Mosel-Weinprinzessinnen.

Trier. Vorn auf der Bühne werfen die rund 20 Juroren noch ihre Stimmzettel in die Wahlurne. Hinten im Saal ist man sich schon sicher: "Cora gewinnt, weil sie die beste Ausstrahlung hat", erklärt Harald Peifer aus Traben-Trarbach und fällt wieder in den Cora-Cora-Chor seiner Sitznachbarn ein. Eine Tischreihe dahinter schwenken Dutzende Fans von Sonja Christ Fähnchen mit dem Namen ihrer Favoritin. "Sonja ist super intelligent und hat ein Wahnsinns-Weinwissen - und sie ist die netteste Person, die ich kenne!", fasst Anne Clemens zusammen, warum die BWL-Studentin aus Oberfell (Kreis Mayen-Koblenz) gewinnen werde.

Anne Clemens war Mosel-Weinprinzessin 2006. Vielleicht kann sie deshalb die nötigen Eigenschaften einer Mosel-Weinkönigin tatsächlich besonders gut einschätzen. Sonja Christ gilt jedenfalls auch bei anderen als Favoritin. Die 23-Jährige ist die älteste der vier Bewerberinnen: Cora Kühn aus Traben-Trarbach und Jessica Willems aus Nittel (Verbandsgemeinde Konz) sind beide erst 20, Theresa Arns aus Reil ist 21 Jahre alt.

Außerdem hat Sonja Christ als Mosel-Weinprinzessin 2006 schon Erfahrung in einem Repräsentanten-Amt sammeln können. Mit Eloquenz, Selbstsicherheit und Schlagfertigkeit besteht sie denn auch die lockeren Spiele der "VinOlympiade" auf der Bühne in der Trierer Europahalle. Beim Begriffe-Raten aus der Weinwelt, einem gar nicht so einfachen Fragespiel, und sogar beim Wett-Korkenziehen ist Sonja die Schnellste. Sie scheint so perfekt, dass es fast schon ein bisschen einschüchtert.

Ihre drei Konkurrentinnen sammeln mit viel Charme Sympathiepunkte: Theresa, die Sportliche, Jessica, die Natürliche, und Cora, die sich als angehende Erzieherin gut vorstellen kann, über die Arbeit im Weinberg später benachteiligten Jugendlichen eine bodenständige Lebensart zu vermitteln.

Was viele vermutet haben, steht kurz vor 23 Uhr fest: Sonja Christ ist Mosel-Gebietsweinkönigin 2008. Fröhlich fallen sich die jungen Frauen in die Arme. "Ich wusste zwar, dass ich gute Chancen hatte, aber ich bin total überwältigt, dass ich tatsächlich gewonnen habe!", freut sich die neue Mosel-Weinkönigin mit strahlendem Lächeln und ein paar Freudentränen auf den Wangen. Aus ihren Konkurrentinnen sind binnen Sekunden ihre Unterstützerinnen geworden: Denn als Mosel-Weinprinzessinnen werden Theresa, Jessica und Cora in den nächsten zwölf Monaten nicht nur selbst viele Repräsentationstermine im Kalender stehen haben, sondern "ihre" Königin Sonja auch bei vielen Anlässen begleiten. Extra "Mosel-Orden": Im Rahmen der Weinköniginnen-Wahl hat das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) am Freitagabend zum ersten Mal den "Mosel-Orden" verliehen - ein silbernes Weinblatt mit eingefasstem Rubin und dem goldenen Moselwein-"M"-Emblem. Ausgezeichnet wurde der Wittlicher Unternehmer Bernard Clemens. Mit der Entwicklung des ersten motorbetriebenen Steillagen-Pflugs und anderer Steillagen-Maschinen habe sich Clemens um den Steillagenweinbau und die Kulturlandschaft Mosel besonders verdient gemacht, sagte DLR-Leiter Hubert Friedrich in seiner Laudatio. Der 87-jährige Bernard Clemens bedankte sich mit trockenem Humor: "Hätten Sie mir den Orden 20 Jahre früher verliehen, hätte ich ihn wenigstens noch viele Jahre tragen können!" (woc)Extra Abschied: Mit Beginn der Amtszeiten der neuen Mosel-Weinkönigin und -Weinprinzessinnen endete die Ära ihrer Vorgängerinnen, Martina Servaty, Mosel-Weinkönigin 2007, und den Prinzessinnen Ursula Bach aus Trier-Olewig und Katharina Eifel aus Trittenheim. Die Drei bedankten sich in einer gemeinsamen, charmanten und herzlichen Rede bei ihren Unterstützern. "Es war mir ein Leichtes, für etwas so Tolles wie die Mosel Werbung zu machen", sagte Martina Servaty. Setzt sie sich bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin am 3. Oktober (Vorrunde) und 10. Oktober (Finale) im pfälzischen Landau gegen ihre zwölf Konkurrentinnen durch, wird sie in den nächsten zwölf Monaten nicht nur den Mosel-Wein, sondern alle deutschen Weinbaugebiete zwölf Monate lang in aller Welt vertreten. (woc)

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