Die Räum-Kolonne steht bereit...

Trier. (HME) Auch wenn es derzeit nicht nach Winter aussieht, die Stadtverwaltung bereitet sich dennoch auf den Einbruch der vierten Jahreszeit vor. Salz und Streufahrzeuge stehen bereit.

 Tonnenweise Streusalz, 18 Räumfahrzeuge und jede Menge Mitarbeiter stehen bereit um einem eventuellen Wintereinbruch den Schrecken zu nehmen. TV-Foto: Hans Michael Engelke

Tonnenweise Streusalz, 18 Räumfahrzeuge und jede Menge Mitarbeiter stehen bereit um einem eventuellen Wintereinbruch den Schrecken zu nehmen. TV-Foto: Hans Michael Engelke

"Wir haben in den letzten Jahren eine Verschiebung des Winters beobachtet. Er fängt immer später an und dauert dafür aber auch länger", sagt Helmut Müller. Er ist Chef der Trierer Stadtreinigung und damit unter anderem für den Winterdienst auf den Straßen der Stadt verantwortlich. Seit dem 1. November steht die Flotte der großen und kleinen Streu- und Räumfahrzeuge bereit. Das Salzlager ist gut gefüllt, die Mannschaft eingeschworen. Für den Einsatz im Winter müssen zahlreiche Fahrzeuge umgerüstet werden. Runter mit dem Mähbalken, rauf mit dem Streuaufsatz. 18 Fahrzeuge stehen dafür zur Verfügung. Im Winterdienst kommt diffizille Technologie zum Einsatz. Moderne Streufahrzeuge nehmen selbständig Temperaturdaten auf, und über eine Bedienungseinheit im Fahrzeug kann die genaue Menge und die Verteilung bis hin zur Breite eingestellt werden. Das früher ausschließlich verwendete Salz wird heute oft durch Feuchtsalz ersetzt. Es wird gesprüht, verweht dadurch nicht so schnell und kann bis minus 20 Grad eingesetzt werden. Bei normalem Salz ist bei sechs Grad unter Null Schluss. Aber was nützt die beste Technik, wenn das Team dahinter nicht ebenso fit ist. Helmut Müller kann sich auf seine Leute verlassen. Bis zu 180 Mitarbeiter machen im Bedarfsfall den Weg frei. Die Disposition seiner Mitarbeiter ist kompliziert. Nicht immer ist der Wetterbericht zuverlässig und Helmut Müller muss dann auf Grund seiner Erfahrung entscheiden, ob er seine Mitarbeiter über das Wochenende in Rufbereitschaft oder in den Feierabend entlässt. Eine weitreichende Entscheidung, denn das Straßennetz der Stadt Trier ist nicht einfach freizuhalten. Insbesondere die komplizierte Topografie mit den Höhenstadtteilen verlangt einen raschen Einsatz bei Eis und Schneefall. Für den Streu- und Räumdienst gibt es genau festgelegte Prioritäten. Zuerst kommen Haupt- und Durchgangsstraßen sowie die Strecken des öffentlichen Personennahverkehrs an die Reihe. Ebenso wichtig sind die Fußgängerzonen und -überwege, Krankenhauszufahrten, gefährliche Steigungen und Kreuzungen. Erst dann nimmt der Winterdienst weitere Verbindungs- und Wohnstraßen in Angriff. "Ungefährliche und verkehrsunwichtige Wohnstraßen können wir allenfalls nachrangig streuen und räumen", erläutert Müller. Bei allem Engagement der Stadtreinigung weist deren Leiter aber auch darauf hin, dass der Winterdienst nicht allein Sache der Stadt sei. Jeder Anlieger sei gemäß der Satzung über die Reinigung der Straßen in der Stadt Trier zum Winterdienst verpflichtet. Dies betrifft den Gehweg entlang des eigenen Grundstückes. Wo kein Fußgängerweg existiert, muss ein etwa anderthalb Meter breiter Streifen der Straße geräumt werden. "Die Anlieger müssen zwischen halb acht morgens und neun Uhr abends gefallenen Schnee und entstandene Glätte gleich nach Ende des Schneefalls beseitigen", sagt Müller. Aber auch an die Verkehrsteilnehmer appelliert Helmut Müller: "Machen Sie Ihr Fahrzeug wintertauglich, rechtzeitiges Wechseln auf Winterbereifung schützt vor bösen Überraschungen." Aber auch das Entfernen des Schnees auf dem Auto und das komplette Enteisen der Scheiben ist wichtig in punkto Sicherheit. Und dann gebe es immer noch "Spezialisten", sagt Müller, die bei Schnee und Glätte sogar die Streuwagen überholen. Diese würden genauso unüberlegt handeln wie die Kraftfahrer, die im Winter so ungünstig parken, dass bestimmte Straßen vom Räumdienst nicht mehr angefahren werden können.

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