Die Römer kommen

TRIER. Trotz teilweise deutlicher Kritik an der Vorgehensweise von Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink hat der Stadtrat das Konzept von "Brot & Spiele" gebilligt. Damit kann das Römerspektakel vom 12. bis 14. August über die Bühne gehen.

In den vergangenen Wochen hat es einige Verwirrungen um die Vorlage der Stadtverwaltung zu der geplanten Veranstaltung gegeben. Sämtliche Fraktionen hatten etwas daran auszusetzen, so dass Kulkturdezernent Holkenbrink eiligst nachbessern musste. Es gelang ihm letztlich nicht mehr, wie von den Ratsmitgliedern im Dezernatsaschuss II gefordert, das überarbeitete Konzept am Montag allen Fraktionen vorzulegen. Doch Holkenbrink lud zu einem Gespräch ein, bei dem die Unstimmigkeiten bereinigt wurden. Das Resultat: CDU und UBM segneten das Konzept im Stadtrat mehrheitlich ab. Nicht zufrieden zeigte sich indes der stellvertretende SPD-Fraktionschef Peter Spang. "Die Stadt trägt das alleinige Risiko. Außerdem gibt es binnen weniger Tage unerklärliche Kostensteigerungen", mäkelte er. Die Ungereimtheiten in der Vorlage vertrügen sich nicht mit der Pflicht zum sorgsamen Umgang mit Steuergeldern. Ferner müsse die Veranstaltung beim Dezernat IV (Wirtschaft und Tourismus) angesiedelt werden. Spangs Fazit: "Brot & Spiele ja, aber nicht so."Kleber nimmt Spang aufs Korn

Die Grünen zeigten sich ebenfalls skeptisch. Aaron Braun verwies darauf, dass die von den Ausschuss-Mitgliedern geforderte öffentliche Behandlung des Themas von Dezernent Holkenbrink verweigert worden sei. "Die Bürger haben ein Recht auf Öffentlichkeit, und die Verwaltung hat die Pflicht, diese herzustellen." Holkenbrink habe überdies mit dem Scheitern des Spektakels gedroht, "obwohl die Verantwortung dafür bei ihm gelegen hätte, weil er nicht rechtzeitig die Informationen geliefert hat". Braun forderte, für 2006 müsse die Vorlage der Verwaltung erheblich eher vorliegen. In Bezug auf die Durchführung müsse eine öffentliche Ausschreibung erfolgen. Schließlich müsse eine langfristige Planung erstellt werden. Hermann Kleber (UBM) nahm Peter Spang aufgrund dessen Kritik an der Verwaltung aufs Korn: "Sie waren doch noch nie bei Brot & Spiele dabei! Ihre Kritik an der Konzeption ist völlig unberechtigt." Die Veranstaltung sei von vornherein nicht auf Gewinnerzielung ausgelegt, das Risiko für die Stadt sei minimal. Das Konzept sei "qualitativ und quantitativ erheblich verbessert worden". FDP-Sprecher Karl-Josef Gilles prangerte die seiner Ansicht nach fehlende Authentizität an. Es gebe Programmpunkte, die nichts mit dem Leben der Römer zu tun hätten. "Gladiatorenkämpfe in Badethermen, das geht doch arg an der Wirklichkeit vorbei." Oberbürgermeister Helmut Schröer (CDU) wies diese Kritik zurück. "Sie müssen Spektakel bieten, sonst kommt doch keiner!" Er nahm auch Holkenbrink gegen die Grünen in Schutz. "Im Ausschuss konnte er die geforderte Öffentlichkeit aus rechtlichen Gründen gar nicht herstellen. Sie müssen das vorher beantragen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort