Die Rumpelkammer ist Geschichte

Die Zeit der "Rumpelkammer" ist vorbei. Morgen, Sonntag, wird das Stadtmuseum im generalsanierten, umgebauten und erweiterten Simeonstift wieder eröffnet. Der Eintritt zum großen Museumsfest von 13 bis 21 Uhr ist frei.

 Steht im „neuen“ Stadtmuseum Simeonstift wieder an alter Stelle im Vorraum des Dormitoriums: das von Albert Kiefer geschnitzte Stadtmodell „Trier um 1800“. TV-Foto: Roland Morgen

Steht im „neuen“ Stadtmuseum Simeonstift wieder an alter Stelle im Vorraum des Dormitoriums: das von Albert Kiefer geschnitzte Stadtmodell „Trier um 1800“. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Wie die Trierer ihr "neues altes Stadtmuseum" finden, wird sich bei der Wiedereröffnung am Sonntag zeigen. OB Klaus Jensen tat seine Meinung bereits beim Presserundgang am Freitag kund: "Ich bin restlos begeistert. Das Stadtmuseum ist ein ganz großer Gewinn für Trier." Der Mainzer Kultur-Staatssekretär Joachim Hofmann-Göttig sparte ebenfalls nicht an Lob: Das im 11. Jahrhundert erbaute Simeonstift sei nun Domizil "eines der schönsten und stimmungsvollsten Museen im Lande".Das war es dank pittoreskem Ambiente direkt an der Porta Nigra auch schon vorher; aber die Präsentation der Exponate litt unter einem "Rumpelkammer-Effekt": viel zu wenig Platz und schwer zugänglich. Damit ist jetzt Schluss: Mancher Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer wird ab morgen das Stadtmuseum besuchen können. Barrierefreiheit ist eines der wichtigsten Kriterien, die dem Sanierungs- und Modernisierungsprojekt zugrunde lagen. Dass es dazu kam, worauf Museumschefin Elisabeth Dühr und ihr Vorgänger Dieter Ahrens früher allenfalls in kühnen Träumen zu hoffen wagten, ist der luxemburgisch-großregionalen Kulturhauptstadt-Initiative zu verdanken. Weil für die Konstantin-Ausstellung als bedeutendstem rheinland-pfälzischen Beitrag noch ein - neben Landes- und Bischöflichem Museum - dritter Standort benötigt wurde (der noch nicht eröffnete neue Anbau auf dem Simeonstiftplatz), kamen alte Simeonstift-Ausbaupläne zum Tragen. Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink dankte deshalb seinem Vorgänger Jürgen Grabbe und dem früheren Baudezernenten Peter Dietze. Die waren die maßgeblichen Betreiber des 1994er Architektur-Wettbewerbs für Um- und Ausbau des Simeonstifts, aus dem Dieter Georg Baumewerd (Münster) als Sieger hervorging. Dessen Sohn Lukas realisierte in Zusammenarbeit mit den Trierer Architekten Weltzel&Hardt und unter der Projektsteuerung des städtischen Amtes für Gebäudewirtschaft das planerische Werk. Zehn Millionen Euro (sechs vom Land, vier aus dem Stadtsäckel) kostete das "neue alte Museum".Museumsfest am Sonntag von 13 bis 21 Uhr

900 Exponate der Ausstellung zur Stadtgeschichte sind nun auf 1000 Quadratmetern Fläche zu sehen - das ist rund doppelt so viel Platz wie im Ende 2004 geschlossenen und anschließend komplett leer geräumten "alten" Museum.Die Präsentation widerlegt laut Staatssekretär Hofmann-Göttig auf eindrucksvolle, unterhaltsame und dennoch lehrreiche Weise das Vorurteil, "Museen seien trockene und verstaubte Einrichtungen"Museumschefin Dühr und ihr Team erwarten einen großen Besucherandrang zur offiziellen Eröffnung am Sonntag. Auf dem Programm (13 bis 21 Uhr) stehen unter anderem Führungen, Blicke hinter die Kulissen, musikalische Unterhaltung sowie Angebote speziell für Kinder und Jugendliche.

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