Die Schäden sind erkannt

Ich bedauere, dass es mir nicht möglich war, direkt auf die von Professor von Schnurbein genannten Beispiele für Handlungsbedarf an den Trierer Römerbauten einzugehen, so weit sie von "Burgen, Schlösser, Altertümer" (BSA) betreut werden.

Thomas Metz, der Leiter von BSA, teilte mir Ende April 2004 mit, dass eine Bestandsaufnahme und eine Grundinstandsetzung der Kaiserthermen dringend notwendig seien, Anfang Mai 2004 beantragte ich die Aufnahme der Instandsetzung der Kaiserthermen in das Bauprogramm des Finanzministeriums. Dieses beauftragte Mitte Juni 2004 den Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) mit einer Bestandsaufnahme, Schadenserfassung und Entwicklung eines Restaurierungskonzeptes in Abstimmung mit BSA und der Denkmalfachbehörde. Die "Haushaltsunterlage-Bau" soll im Frühjahr 2006 vorgelegt werden. Über die geeigneten Maßnahmen zur Sicherung der Grundmauern des Lenus-Mars-Tempels (Irminenwingert) wurde und wird in den drei betroffenen Abteilungen des Landesamts für Denkmalpflege (Baudenkmalpflege, Archäologische Denkmalpflege sowie BSA) intensiv diskutiert. Der Vorschlag der Archäologischen Trier-Kommission, beim Tempelbezirk am Irminenwingert wie beim Altbachtal zu verfahren, nämlich die Mauern nach Sicherung wieder zu verfüllen, dann aber zusätzlich den Grundriss auf der neuen Ebene durch Mauerzüge darzustellen, wird von BSA und vom Ministerium präferiert. Die heutige Situation lässt die einstige Pracht des Tempels mit Marmorsäulen, Kapitellen usw. nicht erkennen. Ein aufwändiges Offenhalten der Mauern vermittelt dem Besucher keine besseren Eindrücke als die oben angesprochene Maßnahme. In Landesbesitz ist auch die Basilika, wenn auch nicht von BSA betreut: Die Sicherung von Putz und Rankenmalerei aus römischer Zeit in den Fensterleibungen der Basilika war Gegenstand von Untersuchungen der Restaurierungswerkstatt des Landesamtes für Denkmalpflege unter Einbeziehung des renommierten Fachbereichs Restaurierung der Fachhochschule Köln. Auf dieser Grundlage werden die notwendigen Maßnahmen durch geeignete Restauratoren im Rahmen des laufenden Bauunterhalts durchgeführt, die Mittel stellt das Finanzministerium zur Verfügung. Zweifellos ist auch an den Trierer Römerbauten in Landesbesitz immer wieder viel zu tun. Die Schäden sind aber erkannt, ihre Beseitigung eingeleitet. Dies betrifft im Übrigen auch den Steinzerfall an der Porta Nigra (zum Beispiel Rokoko-Reliefs) und natürlich die Barbara-Thermen, die derzeit Schwerpunkt unserer Bemühungen sind. Anton Neugebauer, Mainz Geschäftsführer der Archäologischen Trier-Kommission

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