Die Spiele haben begonnen

Alles richtig gemacht zu haben scheinen die Eurener, indem sie ihrer traditionellen Kirmes eine Frischzellenkur verpasst haben. Das Publikum kam an den ersten Festtagen zahlreich, trotz Wetterkapriolen. Und neben dem geselligen Brauchtum kam bei den Besuchern die Gaudi-Abteilung gut an.

Trier-Euren. "Es war selten so früh schon so voll wie heute", sagt Benjamin Birkel (19). Gerade noch hat der Eurener mit seinem Team "Campingnachtfreunde" an der "Eulympiade" teilgenommen. Bei dem Spiel, einer von fünf Disziplinen, mussten die sportlichen Teilnehmer in Football-Montur mit Wasserbomben spielen, einen Geschicklichkeitsparcours überwinden und nicht zuletzt versuchen, eine gute Figur neben dem generischen Team, den "Hechelnden Kampfmaden", zu machen. Und damit für publikumswirksame Unterhaltung zu sorgen. "Das war nass und rutschig. Aber es macht auf jeden Fall Spaß. Uns und den Zuschauern. So läuft die Kirmes besser als in den vergangenen Jahren."

Ein Jahr und mindestens 25 Treffen des Kulturring-Vorstandes liegen zwischen der Kirmes 2007 und der Neuauflage in diesem Jahr. Und viel Arbeit. "Denn so ging es nicht mehr weiter", sagt Karl Biegel, seit vergangenem Jahr Vorsitzender des Kulturrings. "Alles" wurde infrage gestellt. Das Konzept, der Standort, die Angebote. Zum Schluss gilt aber: "Man kann an allem zweifeln, nur nicht an Euren." Und so haben sich die Kirmes-Macher trotz des Besinnens auf die Tradition in Richtung Zukunft aufgemacht. "Wir haben festgestellt, dass die Eurener Kirmes nicht mehr den Zulauf hatte wie früher. Wir mussten versuchen, in eine andere Richtung zu gehen. Denn wir machen sie nicht für uns, sondern für die 16 Mitgliedsvereine des Kulturrings."

Den Mittelpunkt der St. Helena-Kirmes, die die Eurener 2008 bereits zum 763. Mal feierten, verlegte das Organisationsteam mit der großen Bühne an die Kreuzung St. Helena-/Burgmühlenstraße. Statt den Montag zum Feiertag zu machen, startete das Fest nun bereits am Freitag - die arbeitende Bevölkerung kann nun einen Tag mehr mitfeiern und findet für den Wochenanfang die Nachtruhe besser gewahrt. "Wir sind kommunikativer geworden, haben die Anwohner letztes Jahr zur Nachbesprechung und in diesem Jahr zu Vorgesprächen eingeladen. Denn die Kirmes soll allen Spaß machen." Die neue Attraktion mit Spaßfaktor war die "Eulympiade", an der sich sieben Mannschaften beteiligten, um die Ehre und den "Goldenen Koob" spielten. Bis zu 1000 Gäste lockten die Eurener damit selbst am verregneten Freitag auf die Festmeile. Am Sonntag, der als Familientag ausgegeben wurde, konnten die kleinen Gäste an einer Kinder-"Eulympiade" teilnehmen. Nach dem nur einmaligen Versuch in der Vergangenheit, die Kirmes etwa mit einem Gesangswettbewerb, an dem damals Anke Wagner als Teenager teilnahm, zu modernisieren, sollen die "eulympischen" Spiele mehr Erfolg bringen. Ob sich die Bemühungen auszahlen, wird sich nach der Nachkirmes am Donnerstag zeigen. Sterben lassen wollen die Eurener die Kirmes nicht. "Nicht so wie in anderen Stadtteilen, denn wir sind noch ein Dorf und die Kirmes gehört dazu", sagt Biegel.

Am Donnerstag, 28. August, öffnen die Stände zur Nachkirmes um 16 Uhr. Um 19 Uhr gibt es das Projekt "Showband meets Kids" der Funkis und der Eurener Kirchturmkooben. Ab 20 Uhr spielen die Funkis.

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