Die Stadtrats-Opposition ist am Zug

Gestern Abend gingen die Rathaus-Fraktionen, die nicht dem neuen Ampel-Bündnis angehören, in Klausur - jede für sich allein. Sie müssen zur Wahl am Donnerstag endgültig entscheiden, wie sie sich bei der Dezernentenkür verhalten wollen.

Trier. (DiL) Die UBM hatte bereits erklärt, keine eigenen Kandidaten ins Rennen um die freiwerdenden Dezernenten-Posten der Stadt Trier zu schicken. Maßgeblich ist also vor allem die CDU. Die zweiköpfige Linksfraktion kann wohl auch nur schwerlich aussichtsreiche eigene Bewerber aufbieten. Die Christdemokraten lassen sich bewusst Zeit: Gestern Abend beriet die Fraktion intern über eine Empfehlung, erst am Mittwoch sollen dann Partei- und Fraktionsvorstand endgültig ihre Bewerber formal nominieren - wenn es denn für beide Dezernate welche gibt.

Fraktions-Chef Berti Adams ließ diese Frage gegenüber dem TV für das Wirtschafts- und Kulturdezernat offen, deutete aber an, dass die grüne Bürgermeister-Kandidatin Angelika Birk mit einem Gegenkandidaten rechnen müsse. Das könnte nach Lage der Dinge dann nur Amtsinhaber Georg Bernarding sein. Ob der von der CDU selbst angesprochene Martin Fontanari für die Christdemokraten gegen FDP-Chef Thomas Egger ins Rennen gehen soll, scheint zumindest fraglich. Adams kündigte an, die Öffentlichkeit am heutigen Dienstag über die Empfehlung der Fraktion zu unterrichten.

Gespräche mit den Bündnis-Fraktionen SPD, Grüne und FDP werde es seitens der CDU nicht mehr geben, sagte Adams. Aus dem Bündnis sei ohnehin "nie jemand an uns herangetreten".

Verärgert über die Entwicklung der letzten Tage ist die UBM. Ihr Vorsitzender Hermann Kleber kritisierte das offenkundige Desinteresse der Bündnisfraktionen an einer gemeinsamen Kandidaten-Auswahl. Dass die Ampel "ihre" Bewerber am letzten Wochenende zu einem Gespräch hinter verschlossenen Türen eingeladen habe, habe ein faires Verfahren, wie es der OB initiiert habe, "konterkariert". Kleber sieht sogar die Gefahr möglicher Konkurrentenklagen seitens ausgebooteter Kandidaten.

Wäre es nach der UBM gegangen, hätte man in einer öffentlichen Veranstaltung auch interessierten Bürgern die Chance gegeben, die Bewerber für die Trierer Stadtspitze kennenzulernen.

Offen ist auch noch das Abstimmungsverhalten der Linkspartei. Ihre favorisierte Bürgermeister-Kandidatin Ila Brix-Leusmann ist nicht mehr im Rennen. Man wolle sich kurzfristig verständigen, teilte das linke Ratsmitglied Katrin Werner mit. Die frischgebackene Bundestagsabgeordnete weilt aber im Moment in Berlin.

Die aktuellen Entwicklungen lesen Sie heute im Internet: www.volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort