Die Taff ist tot

Die Verbraucherausstellung "Taff", die vom vergangenen Freitag bis Montag zum zweiten Mal im Trierer Messepark stattgefunden hat, wird es im nächsten Jahr nicht mehr geben. Das bestätigte Stephan Schwenk, Aufsichtsratsvorsitzender der Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Pirmasens (MVP), auf TV-Anfrage.

 Dunkle Wolken hingen am Samstag über der „Taff“. Seit gestern steht fest: Eine Neuauflage der Verbrauchermesse wird es nicht geben. TV-Foto: Christiane Wolff

Dunkle Wolken hingen am Samstag über der „Taff“. Seit gestern steht fest: Eine Neuauflage der Verbrauchermesse wird es nicht geben. TV-Foto: Christiane Wolff

Trier. (woc) Auch bei ihrer zweiten Auflage hat die Verbraucherausstellung "Taff", die von Freitag bis Montag im Trierer Messepark stattgefunden hat, Verluste eingefahren.

"Die Höhe steht noch nicht genau fest, aber zwischen 30 000 und 40 000 Euro werden es schon sein", erklärt Stephan Schwenk, Aufsichtsratvorsitzender der Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Pirmasens (MVP), die die "Taff" organisiert hat. "Wir werden die Taf daher definitiv im nächsten Jahr nicht mehr veranstalten."

Ursache für den Misserfolg der Messe, die statt der erwarteten 20 000 Besucher nur 9300 anzog, sei unter anderem, dass "Verbrauchermessen eben aus der Mode sind", sagt Schwenk. "Außerdem erwarten die Besucher einer Verbrauchermesse viel zu viel, was gar nicht geboten werden kann."

Dass die Organisation, Ausstattung und das Rahmenprogramm der Taff unter den finanziellen Problemen der MVP gelitten hat, bestreitet Schwenk nicht. "Wir hatten aber auch von vorneherein mit 20 bis 30 Prozent weniger Besuchern als 2008 gerechnet, weil alle Messen deutschlandweit einen solchen Einbruch in diesem Jahr hinnehmen mussten. Daher war auch das Budget, das wir für die ,Taff' 2009 vorgesehen haben, geringer." Schwenks Kritik richtet sich auch gegen die Stadt Trier: "Die Stadt hat sich finanziell nicht ausreichend an der Messe beteiligt. Man hätte uns zum Beispiel die Miete für das Messegelände erlassen können." Laut Schwenk hat die MVP - an der die Stadt Pirmasens den größten Gesellschafteranteil hält - an die Trierer Messegesellschaft - an der die Stadt 60 Prozent hält - zwischen 20 000 und 30 000 Euro Pacht gezahlt. "Es kann nicht sein, dass die Stadt Pirmasens Verluste hinnehmen muss, damit Trier eine Verbrauchermesse hat."

Die Trierer Stadtverwaltung sieht keine Versäumnisse bei sich: "Wir haben in unserem Rahmen das Mögliche getan, um die Taff zu unterstützen", erklärt Presseamts-Chef Hans-Günther Lanfer. So hatte die Stadt den viertägigen kostenlosen Bus-Shuttle-Service zwischen Hauptbahnhof und Messegelände finanziert. "Aber selbst wenn die Stadt Geld zur Verfügung hätte, würden wir überlegen, ob wir in eine Verbraucherausstellung investieren würden. Denn die Besucher haben am Wochenende mit den Füßen abgestimmt und gezeigt, dass die Zeiten solcher Messen offenbar vorüber sind."

Stadt Trier sieht kein Versäumnis bei sich



Außerdem erhielten auch alle anderen Trierer Messen - zum Beispiel die "Job&Karriere", die "Öko" oder der "Auto-Salon" - keine finanzielle Unterstützung seitens der Stadt. "Natürlich freuen wir uns, wenn in Trier Messen stattfinden, aber wir haben kein Geld, um diese mitzufinanzieren", bedauert Lanfer. "Wer künftig mit uns Messen durchführen will, muss Personal und Geld mitbringen", hält Schwenk dagegen und besiegelt damit noch einmal das Ende der "Taff".

Die Forderung der MVP gilt auch für deren andere Messen, wie die Gartenmesse "Maison&Jardin" in Wachenheim: Nur wenn externe Veranstalter mit ins Boot stiegen, würde diese noch stattfinden. Für die 14 Mitarbeiter der MVP, denen der Aufsichtsrat Anfang August fristgerecht zu Ende September gekündigt hatte, bedeutet das wenig Hoffnung auf Wiedereinstellung. "Die MVP wird mit einem sehr kleinen Mitarbeiterstab weitermachen", sagt Schwenk.

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