"Die Taff muss noch wachsen"

Nach der nur schwach besuchten "Taff" am Wochenende wird nach Gründen für den weit hinter den Erwartungen gebliebenen Erfolg der Verbraucherausstellung gesucht. Ob die Messe nächstes Jahr stattfindet, ist offen.

Trier. (woc) Nur gut 9000 statt der erwarteten 20 000 Besucher hat die "Taff" am Wochenende angezogen. Gegen den Vorwurf, ihre Hausaufgaben nicht gemacht zu haben, wehrt sich Elke Tronche: "Wir hatten ein aufgestocktes Werbebudget, hatten 180 000 Flyer verteilt und im ganzen Umkreis plakatiert", erklärt die Geschäftsführerin der Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Pirmasens (MVP), die die "Taff" organisiert hat. Dass 6 Euro Eintritt die Besucher verschreckt haben könnten, kann Tronche sich nicht vorstellen. "In Pirmasens nehmen wir für eine viel kleinere Messe auch 6 Euro - ohne Probleme."

Richtig sei dagegen, dass das Taff-Angebot "noch wachsen" müsse. Aber im Messegeschäft gelte der Grundsatz, dass erst ab der dritten Auflage mit einem Erfolg gerechnet werden könne. "So lange braucht es, bis sich neuer Name und neues Angebot etabliert haben", sagt Tronche. Sollte die "Taff" im nächsten Jahr stattfinden, müssten "auf jeden Fall ,die Großen' der Region ins Boot kommen - die Unterstützung von Banken, Kammern, Handwerker-Innungen und auch der Stadtwerke hat uns gefehlt", bedauert Tronche. Doch zumindest für Herbert Tschickardt steht fest, dass die Kreishandwerkerschaft auch 2010 nicht dabei sein wird: "Was sollen wir zwischen Töpfen und Staubsaugern?", fragt der Kreishandwerksmeister. "Wir präsentieren uns bei der ,Öko', die von der Handwerkskammer veranstaltet wird - und bei der die Standgebühren nur halb so hoch sind wie bei der ,Taff'."

Den finanziellen Ausfall, der der MVP durch die geringe Besucherzahl entstanden ist, federt der zwischen der Pirmasenser und der Trierer Messegesellschaft geschlossene Vertrag ab: "Neben einer festen Sockelmiete ist eine flexible Summe vereinbart, die sich nach dem Erfolg der Messe richtet", bestätigt Tronche entsprechende Informationen des TV. Auf wie viel Geld Trier wegen der schlappen "Taff" verzichtet, will das Rathaus wegen des geltenden Geschäftsgeheimnisses nicht öffentlich machen.

Bei der in tiefer finanzieller Krise steckenden MVP, die Anfang August allen 14 Mitarbeitern gekündigt hatte, zeichnen sich derweil Änderungen ab: Aufsichtsratsvorsitzender Stephan Schwenk sagte der Zeitung "Die Rheinpfalz", dass die MVP künftig nur noch aus einer Geschäftsführung bestehen könnte. "Aussteller, Unternehmen und Kommunen, die Messen durchführen wollen, müssen dann Geld und Personal mitbringen."

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