Die Uni bleibt heute zu

TRIER. (red) Die Protestwelle an den deutschen Universitäten erreicht einen neuen Höhepunkt. An der Uni Trier wird derzeit für die bundesweiten Demonstrationen unter dem Motto "Ihr nehmt uns unsere Zukunft" mobilisiert und ein eigener Protesttag unter dem Motto "Protest Trier" vorbereitet.

In Rheinland-Pfalz finden heute landesweit Protestaktionen statt. Neben der bestreikten Uni Landau wird die Uni Trier dabei einen Schwerpunkt bilden. Auch in Trier werden die Tore des Hauptgebäudes geschlossen; Studierende und Mitarbeiter der Universität versammeln sich ab 8 Uhr im Freien auf dem Forum zu Protestkundgebungen.Vorlesung an der Porta

Die Studierenden werden vormittags die Universität absperren und mit kreativen Aktionen protestieren. Ein Seminar der Diplom-Psychologin Schnell ab 14 Uhr wird ins Cafe CITI (Im Treff) verlegt, eine Vorlesung im Strafrecht zum Thema "Verkehrsdelikte" wird ab 10.30 Uhr von Professor Krey auf dem Porta Nigra-Vorplatz stattfinden. Professor Krey: " Ich werde auch einige deutliche Worte zur finanziellen Austrocknung der Universitäten und ihrer verhängnisvollen Auswirkungen sagen." Am Nachmittag finden Podiumsdiskussionen und Vorträge in den Hörsälen des Hauptgebäudes statt."Die Vorbereitungen für den vom AStA initiierten Aktionstag "Protest Trier" laufen auf Hochtouren", berichtete gestern AStA-Sprecher Stefan Schopohl: "Unileitung und ProfessorInnen ziehen mit den Studierenden an einem Strang, denn die Unterfinanzierung der Universität trifft uns alle." Gefordert wird vor allem eine bessere finanzielle Ausstattung der Universität, doch der Protest richtet sich auch gegen das rheinland-pfälzische Modell von Studiengebühren, die "Studienkonten".Außerdem stellen die Protestierenden ihren eigenen politischen Unmut in den aktuellen Kontext von Protesten anderer Gesellschaftsgruppen, zum Beispiel über den Abbau des Sozialstaats und eine schlechte Ausstattung der Schulen. Der Referent für Hochschulpolitik des AStA, Martin Lücker, erklärt das Motto "Ihr nehmt uns unsere Zukunft": "Durch den Rückzug des Staats aus Bereichen, die soziale Errungenschaften und Grundlagen unserer Gesellschaft bilden, werden die Weichen für die Zukunft falsch gestellt. Ohne gute Universitäten, Schulen und sozialen Frieden muss es mit Deutschland weiter bergab gehen."

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