Die Wärme entweicht durchs Dach

Rund ein Drittel der Wärme in einem nicht gedämmten Einfamilienhaus geht über das Dach verloren. Dieser Bereich ist auch eine der Schwachstellen am Haus von Begona Hermann, ehemaliger Chefin der Lokalen Agenda 21 und Stadtratsmitglied, wie Energieberater Michael Oberhoffer bei seinem Besuch festgestellt hat

 Schwachstelle Wintergarten: Energieberater Michael Oberhoffer (Mitte) zeigt dem Ehepaar Begona Hermann und Gerhard Rettenberger, wo die Wärme über die Dachkonstruktion entweicht. Eine mögliche Lösung: Die Räume zwischen den Querbalken für eine Dämmschicht nutzen. TV-Foto: Christa Weber

Schwachstelle Wintergarten: Energieberater Michael Oberhoffer (Mitte) zeigt dem Ehepaar Begona Hermann und Gerhard Rettenberger, wo die Wärme über die Dachkonstruktion entweicht. Eine mögliche Lösung: Die Räume zwischen den Querbalken für eine Dämmschicht nutzen. TV-Foto: Christa Weber

Trier. (cweb) Ein Einfamilienhaus mit Flachdach im Stadtteil Mariahof, gebaut 1964: Hier wohnt Begona Hermann, engagiertes Mitglied der Lokalen Agenda 21, deren erste Vorsitzende sie von 1999 bis 2003 war, und umweltpolitische Sprecherin der SPD im Trierer Stadtrat. Gemeinsam mit ihrem Mann Gerhard Rettenberger und Energieberater Michael Oberhoffer steht sie gerade in ihrem kleinen Wintergarten und blickt nachdenklich Richtung Decke.

"Hier haben wir einen ziemlichen Schwachpunkt", stellt der Berater fest und zeigt auf die weißen Holzbalken. Viel Wärme gehe hier verloren, erklärt er, weil das Dach des Anbaus nicht gedämmt sei. "Aber das können wir leicht nachholen", beruhigt Oberhoffer. Sein Vorschlag: Rigipsplatten unter die Balken schrauben und den Zwischenraum mit Stein- oder Glaswolle füllen. Begona Hermann nickt, beim Thema Dach hat sie aber noch eine andere Idee: "Was halten Sie von einer Photovoltaik-Anlage?", fragt sie. Der Berater bezweifelt, dass sich eine solche Investition für das einzelne Haus lohnen würde. Um die Dachfläche zu vergrößern, könnten jedoch die Nachbarn einbezogen werden. "Das wäre sogar mit einer Dämmung kombinierbar", erklärt der Experte. Denkbar sei eine spezielle Dachdichtungs-Folie mit integrierter Photovoltaik und einer Dämmschicht darunter.

Im Untergeschoss des in den Hang gebauten Hauses entdeckt der Energieberater eine weitere Schwachstelle. Hier grenzen unbeheizte Räume wie Fitness- und Hauswirtschaftsraum direkt an den beheizten Wohnbereich. "Sie verlieren Wärme an Räume, die gar nicht warm sein müssen", mahnt der Experte. Auf der Kaltseite der Wände zu den unbeheizten Räumen schlägt Oberhoffer eine zehn Zentimeter dicke Schicht aus Styrodur-Platten vor. Der Effekt: "Sie stoppen den Wärmeverlust und sparen so Energie in den Wohnräumen." Für die Dämmung müssten allerdings Heizkörper und Elektrik versetzt werden. "Das kostet doch sicher auch ein paar Euro?", erkundigt sich der Ehemann. Solche Zusatzkosten könnten immer entstehen, gibt der Berater zu. Bei größeren Maßnahmen wie der Dämmung des Daches seien jedoch Fördermittel des Landes oder der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) möglich. "Da sollten Sie sich über die aktuellen Programme informieren." Begona Hermann möchte dazu erst ein paar Angebote einholen. Die Arbeiten im Wintergarten will sie jedoch bald angehen: "Da sind Aufwand und Kosten überschaubar."

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