Die Zeit ist kostbar

Tag für Tag richten wir uns nach der Uhr. Anders kommen wir mit der Zeit nicht klar. Am heutigen letzten Tag des Jahres schauen wir besonders oft auf die Uhr, vor allem in den letzten Stunden des Jahres, wenn der Uhrzeiger immer näher auf den Jahreswechsel zurückt, der schließlich durch Glockengeläut und Feuerwerk angekündigt wird.

Wir haben Termine und Verpflichtungen, die zeitlich genau festgelegt sind. Sie zu verpassen, kann böse Folgen haben. Die Uhr kann uns allerdings auch vortäuschen, dass der Zeitvorrat unbegrenzt ist. Aber so ist es nicht. Gerade am Ende eines Jahres machen wir die Erfahrung, dass ein Jahr nach dem anderen dahingeht. Unsere Zeit ist begrenzt. Nicht nur unsere persönliche Lebenszeit ist begrenzt, die Zeit überhaupt hat Grenzen und wird einmal ein Ende haben. Dieser Gedanke erschreckt und ruft manche Angst hervor. Die Zeit läuft uns davon. Könnte es aber auch sein, dass wir der Zeit weglaufen? Dass wir immer in Hektik sind und glauben, nie Zeit zu haben? Unsere Zeit ist geschenkte Zeit. Wir sollten sie als Chance nutzen. Nicht vertrödeln oder totschlagen. Das Beste, das wir machen können, ist, anderen Zeit schenken: der Familie, den Kindern, alten und kranken Menschen, denen die Zeit oft so lang wird. Wir können unsere Zeit zu einem kostbaren Geschenk machen. Josef Schönborn Pfarrer im Ruhestand

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