Die Zielgruppe wartet bei Facebook

Trier · Nach langem Anlauf bekommt das Jugendparlament (Jupa) einen neuen Laptop: Mit selbstgeschnittenen Videos und der Bewerbung ihrer Seite auf Facebook soll das Parlament stärker wahrnehmbar werden. Bei der Debatte über geschlechtergerechte Sprache schlagen die Jungparlamentarier eine klare Richtung ein.

Trier. Ob im Studierendenparlament, im Stadtrat oder im Jugendparlament: Gewisse Diskussionen scheinen in allen Gremien gleichermaßen aufzukommen. Bei der letzten Sitzung des Jahres im Rathaussaal hatten die Jungparlamentarier mit Regelungen der städtischen Verwaltung zu kämpfen und diskutierten über geschlechtergerechte Sprache.

Öffentlichkeitsarbeit: Seit langem plant das Jugendparlament, einen neuen Laptop anzuschaffen. Die Idee sei ursprünglich gewesen, in einen Laden zu gehen und ein günstiges Gerät den Anforderungen entsprechend zu kaufen, erklären die Vorsitzenden auf der Sitzung. Es gestalte sich jedoch schwieriger als gedacht: Nach Rücksprache mit der Verwaltung müsse der Laptop nun durch eine Ausschreibung mit den entsprechenden Programmen für rund 2000 Euro angeschafft werden.
Die Information an die Mitglieder nahm Bürgermeisterin Angelika Birk zum Anlass, die Diskussion neu aufzurollen. Sie würde den Jugendlichen das Gerät nicht vorenthalten wollen, jedoch solle man prüfen, ob es nicht auch über den Verein "mobile spielaktion", also die Geschäftsführung des Jupas, günstiger möglich wäre. Ihr ginge es auch um die Regelung des Zugangs zum verwaltungsinternen Netzwerk.
Der eigentliche Wunsch hinter der Anschaffung ist für die Jugendlichen jedoch, Videos bearbeiten zu können, was mit dem aktuellen Modell nicht möglich sei - ein Zugang zum Verwaltungsnetzwerk wäre nicht in ihrem Interesse. Die Vorsitzenden stellen deshalb klar, dass dieser neue Input zu spät komme und die geforderte Rücksprache mit der Verwaltung gehalten worden sei. Das Jupa wird nun den Laptop mit dem ihm zur Verfügung stehenden Geld nach erneuter Rücksprache bestellen. Die Mitglieder möchten zudem mehr Präsenz auf Facebook zeigen und ihre Reichweite vergrößern, um viele Jugendliche anzusprechen. Dazu wurde einstimmig beschlossen, der Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit 150 Euro für zielgruppenorientierte Werbung im sozialen Netzwerk zur Verfügung zu stellen.

Geschlechtergerechte Sprache: Der Antrag eines Mitglieds zur Vereinheitlichung und Vereinfachung der Sprache in der Geschäftsordnung des Jupas durch die Verwendung des generischen Maskulinums (männliches Substantiv, mit dem alle Geschlechter gemeint sein sollen) wurde mit großer Mehrheit abgelehnt.
Konkret geht es um die Formulierungen "vorsitzendes Mitglied" sowie "der Vorsitzende/die Vorsitzende", die nach Meinung des Antragstellers den Lesefluss störten. In einer langen Diskussion betonten viele Mitglieder, dass sich durch den Antrag einige Menschen ausgeschlossen fühlen könnten.
Auch Angelika Birk stellte klar, dass man ein Bewusstsein dafür schaffen müsse, dass Ämter nicht per se für Männer gemacht seien.Extra

Bei einem Vernetzungstreffen der Jugendparlamente in Worms ist die Idee eines Dachverbands für die rheinland-pfälzischen Jugendparlamente entstanden - dazu wird es im Januar ein Treffen geben. Das Treffen zur jugendgerechten Kommune in Berlin hat die Parlamentarier angeregt, über die Einführung eines "JugendChecks" für Verwaltungen nachzudenken. Dabei müssten zu diskutierende Punkte als jugendrelevant oder nicht gekennzeichnet werden - bei Nicht-Relevanz müsste eine Begründung erfolgen. Zudem diskutiert das Jupa über Veranstaltungen im neuen Jahr. Zur Debatte stehen der Jupa-Cup sowie ein Open-Air-Kino. sebi

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