Die Zukunft hat begonnen

Ein superschneller Flitzer ist er mit gerade mal 45 Kilometer pro Stunde nicht, dafür aber äußerst effizient, was den Verbrauch angeht. Wäre das Sprit-Spar-Mobil "proTRon II" serienreif, müssten sich die Entwickler von der Trierer Fachhochschule in Zeiten explodierender Energiepreise um eines ganz bestimmt nicht sorgen: um die Absatzzahlen.

Trier. "proTRon II" - klingt nicht nur futuristisch, sondern ist es auch. Die "II" im Namen des Energie-Spar-Mobils steht für die Weiterentwicklung vom Urmodell "proTRon", in dessen Namen ebenfalls Trier mit der Abkürzung "TR" verewigt wurde. Weiter steckt in dem Produktnamen das Wort "Proton", womit die Namensgebern auf die Brennstoffzelle hinweisen wollten: "Da bei dieser Art des Antriebs Wasserstoffatome in Elektronen und Protonen aufgespaltet werden", erläutert Jan Maier, einer der am Projekt beteiligten Studenten von der Trierer Fachhochschule (FH). Und weiter: "Die Protonen dringen dann durch die Membran, während die Elektronen außen herum fließen müssen und den Stromfluss bilden, der das Fahrzeug antreibt". 26 Studenten haben bei dem Projekt der FH Trier ein Jahr lang wissenschaftliche Grundlagenarbeit geleistet und innovatives Erfindertum bewiesen bei der technischen Weiterentwicklung dieses High-Tech-Vehikels, das 3,30 Meter lang und einen halben Meter breit ist. Den FHlern ist es sogar gelungen, beim Nachfolgemodell des Ursprung-Gefährts den Wirkungsgrad erheblich zu steigern. Ein Erfolg, der messbar ist: Der "proTRon" schaffte 1800 Kilometer mit der Energie, die einem Liter Super-Benzin entspricht. Beim "proTRon"-Nachfolger kitzelten die Technik-Studenten aus vier beteiligten Fachbereichen bei gleichem Verbrauch weitere 792 Kilometer auf der Teststrecke heraus und landeten bei einem berechneten Wert von 2592 Kilometern. Dank modernster Brennstoffzellentechnik stößt das Hightech-Gefährt lediglich 100 Prozent reines Wasser aus. Zwei Vorgaben waren der Dreh- und Angelpunkt beim kürzlich stattgefundenen Kräftevergleich im "Shell Eco-Marathon" im südfranzösischen Nogaro, an dem 200 Teams aus 25 Ländern teilnahmen: Dem Klimaschutz zuliebe wenig Schadstoff hinauspusten und dabei möglichst weit fahren. Schöner Erfolg: Die Trierer FHler sicherten sich den dritten Platz. 3000 Kilometer mit einem Liter Super

Weitere Vorgabe: Beim "Rennen" musste die Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde über 50 Minuten lang gehalten werden. Da das Gefährt unter anderem aus Gewichtsgründen nicht ferngesteuert ist, muss der Pilot ein Leichtgewicht sein. Eine Voraussetzung, die Daniela Klaus mitbringt. Noch wollen sich die Studierenden aus FH-Labor und -Werkstatt jedoch nicht zufriedengeben mit dem Erreichten, sondern die Strecke des Hightech-Vehikels auf 3000 Kilometer hochschrauben. Das ist das erklärte Ziel für die Teilnahme am nächsten Wettbewerb mit weltweitem Teilnehmerfeld. Daher soll die Entwicklung des "proTRon II" noch nicht an ihrem Ende angelangt sein, sondern weitergehen. Weitere neue, innovative Ideen wollen die Technik-Studenten der FH entwickeln und diese auf ihre Machbarkeit untersuchen. So soll jede noch so kleine theoretische Neuerung vom Berechnungsbogen in die Realität der Technik umgesetzt werden.

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