Die besten Geschichten schreibt das Leben

"Schachbrettblume" berichtet von Freud und Leid einer Eifeler Familie über fünf Generationen hinweg. Autorin Christa Thekla Schmitz hat ihr biografisches Erstlingswerk in "Aom Ecken" im Trierer Maarviertel vorgestellt.

 Tragisch und doch voller Heiterkeit: Christa Thekla Schmitz liest aus ihrem Roman „Schachbrettblume“. TV-Foto: Dorothee Quaré

Tragisch und doch voller Heiterkeit: Christa Thekla Schmitz liest aus ihrem Roman „Schachbrettblume“. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier. (DQ) Es ist eine unglaubliche Geschichte: Der schwerkranke Vater ist schließlich seiner Krankheit erlegen. Christa Thekla Schmitz und ihr Bruder Manfred gehen auf den Balkon, um zu sich zu kommen und Luft zu schnappen. Als ihr Blick auf den Blumenkasten fällt, kann sie es nicht fassen: Die von ihm geschenkte Blume ist endlich erblüht - eine Schachbrettblume. Das Foto dieser Blume findet sich am Ende des gleichnamigen Romans von Christa Thekla Schmitz. "Ich bekomme jetzt noch eine Gänsehaut, wenn ich daran denke", sagt die Kölner Rentnerin.

In der Gaststätte "Aom Ecken" hat sie ihr Erstlingswerk vorgestellt. Der Untertitel: "Eine fantastische, aufregende sowie amüsante und bewegende Fünf-Generationen-Geschichte". Geboren im Eifelort Lissendorf, hat Christa Thekla Schmitz über 16 Jahre in Trier unweit von "Aom Ecken" gewohnt, bevor die Familie im Jahr 1981 aus beruflichen Gründen nach Köln übersiedelte.

"Schachbrettblume" erzählt vor allem die Lebensgeschichte des Vaters von Christa Thekla Schmitz, angefangen von seiner Jugend in der Eifel über die schlimmen Erlebnisse in Krieg und Gefangenschaft. "Mein Vater ist immer für uns dagewesen", sagt die Autorin. "Die Kriegserlebnisse hat er allerdings nie verarbeitet. Er litt unter Alpträumen, wollte aber nicht darüber reden." Christa Thekla Schmitz lebte längst in Köln, als der Vater schwer erkrankte. "Ich hab ihn zu uns geholt und gepflegt", berichtet die frühere Geriatrie-Sekretärin. "Durch die Nähe, die in diesem letzten halben Jahr zwischen uns entstanden ist, hat er mir alles erzählt."

Wenige Jahre nach seinem Tod im April 2005 ging Christa Thekla Schmitz in Rente. "Endlich hatte ich Zeit, mir alles von der Seele zu schreiben", erinnert sie sich. Ein Roman sei nie geplant gewesen, frühere Kolleginnen hätten sie dazu motiviert. Trotz des oft tragischen Inhalts sei "Schachbrettblume" kein trauriges Buch, betont Christa Thekla Schmitz. Zahlreiche Originalfotos im Buch ergänzen die Lebensgeschichte der Eifeler Familie. Auch eine Landkarte ist abgebildet, auf der der Vater seine Routen während des Kriegs vermerkt hat. "Ältere Männer, die mein Buch gelesen haben, haben mir gesagt: ,Genau da bin ich auch gewesen, das hab ich auch so erlebt'", berichtet Schmitz.

"Schachbrettblume" ist erschienen im Verlag "Books on Demand", 288 Seiten, 19,90 Euro.

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