Diese Rumpelpisten sind bald Geschichte: Trier saniert 30 Straßen für drei Millionen Euro

Trier · 100 Millionen Euro bräuchte die Stadt Trier, um all ihre Straßen auf Vordermann zu bringen. So viel Geld hat sie natürlich nicht - deshalb müssen in diesem Jahr drei Millionen Euro reichen.

 Immer wieder sind Teile der maroden Sickingenstraße geflickt worden. Der untere Teil wird in den Sommerferien nun saniert.

Immer wieder sind Teile der maroden Sickingenstraße geflickt worden. Der untere Teil wird in den Sommerferien nun saniert.

Foto: Rebecca Schaal

Jedes Jahr im Frühjahr geht das Spielchen los: Welche Straßen hat der Winter verschont? Und wo ist das Wasser in die Fahrbahndecke eingedrungen und gefroren, hat sich ausgedehnt und so für - teils sehr tiefe - Schlaglöcher gesorgt?

Noch sei es zu früh, um eine Bilanz des Winters zu ziehen, sagt Bernd Ksyk, stellvertretender Leiter des städtischen Tiefbauamts. "Die richtigen Schäden sind erst Ende April sichtbar." Dennoch haben die städtischen Experten natürlich Erfahrungswerte - und aus ihnen folgert Ksyk: "Das war kein außergewöhnlicher Winter für Triers Straßen." Das heißt allerdings nicht, dass Rad- und Autofahrer auf vielen Wegen in Trier nicht durchgeschüttelt werden, wenn sie sie benutzen. Und so hat ein Gutachten der Gesellschaft für Straßenanalyse eine imposante Zahl in petto: Wollte die Stadt in den kommenden zehn Jahren all ihre Straßen in einen optimalen Zustand versetzen, müsste sie 100 Millionen Euro investieren. Ein Traum in Schotter und Asphalt - der angesichts knapper Kassen und vielfältiger städtischer Aufgaben ganz sicher auch ein solcher bleibt.

Wie das städtische Presseamt mitteilt, stehen in diesem Jahr knapp drei Millionen Euro für die Unterhaltung von Straßen zur Verfügung. Und so werden bis zum Beginn des kommenden Winters rund 30 Straßen in Trier saniert (komplette Liste siehe Info). Neben dem "Klassiker", der Loebstraße (der zweite Bauabschnitt soll bis Ende Juli abgeschlossen sein), steht die Sickingenstraße im Blickpunkt, die die Innenstadt mit dem Petrisberg verbindet - ohne allerdings jemals für solch starken Verkehr mit Autos und Bussen ausgerichtet gewesen zu sein.
Während im August 2015 die Straße zwischen Neubaugebiet und Aussichtspunkt Petrisberg saniert wurde, ist in den Sommerferien der untere Teil dran: das Flickwerk zwischen Olewiger Straße und Bergstraße. Die Kosten dafür beziffert das Tiefbauamt auf etwa 225000 Euro. Noch nicht geplant ist die Sanierung des mittleren Stücks, der engen, kurvigen Strecke der Straße.

Auch ein Teil der Saarstraße, der zwischen Südallee und Bastelstube Leyendecker, wird saniert (Kosten: zwischen 20000 und 30000 Euro). Eine neue Fahrbahndecke auf ihrer gesamten Länge bekommen unter anderem auch die Wallstraße (Trier-Mitte), Bonifatiusstraße (Kürenz), Numerianstraße (Euren) und Schillerstraße (Ehrang-Quint).

Die 30 Straßen, die in diesem Jahr saniert werden, sind längst nicht alle, die es dringend nötig hätten. Zwar weist das Presseamt darauf hin, dass das jährliche Budget seit 2012 von 1,7 auf 2,7 Millionen Euro angehoben wurde, um mehr Straßen in einen besseren Zustand zu versetzen.

Jedoch: "Um alle Schäden zu beheben, reichen die Mittel bei weitem nicht aus. Aufgrund des immensen Investitionsstaus im Straßenbau können die Schäden nicht innerhalb eines Jahres beseitigt werden." Und so bewegt sich das Tiefbauamt in einem Teufelskreis: "Das bedeutet, dass sich jährlich der Schadensumfang erhöht, was wiederum zum weiteren Verfall des Anlagevermögens führt."

Diese Straßen werden 2017 saniert

Folgende Straßen bekommen in diesem Jahr entweder in Teilbereichen oder auf kompletter Länge eine neue Decke:
K2 Herresthaler Straße (Herresthal bis Station 0+700); Sickingenstraße (Olewigerstraße bis Bergstraße); Am Mariahof (abschnittsweise); Saarstraße (Bereich Leyendecker); St.-Helena-Straße (abschnittsweise); Wallstraße (komplett); Am Trimmelter Hof (abschnittsweise); Antoniusstraße (abschnittsweise); Bonifatiusstraße (komplett); Im Großen Garten (abschnittsweise); Thebäerstraße (Im Bereich Kirche); Kohlenstraße (abschnittsweise im Bereich Tarforst); Gallstraße (abschnittsweise); Wyttenbachstraße (komplett); Heinz-Tietjen-Weg (Fußweg zum Astarix); Windstraße (Bereich Hausnummer 17 bis 19); Saarburgerstraße (abschnittsweise); Am Bach (abschnittsweise); Gutenbergstraße (abschnittsweise); Bonner Straße (abschnittsweise); Hettnerstraße (komplett); Niedermenniger Weg (komplett); Numerianstraße (komplett); Dronkestraße (komplett); Marienstraße (komplett); Eurener Straße (Ludwig-Steinbach-Straße bis Zufahrt Pi-Park); Josef-Matthäus-Velter-Straße (komplett); Schlesienstraße (komplett); Dammstraße (komplett); Im Reutersweg (komplett); Schillerstraße (komplett). Darüber hinaus wird das Pflaster in der Simeonstraße großflächig saniert.
Zusätzlich werden laut Tiefbauamt folgende Straßen neu oder erstmalig ausgebaut: Moselstraße; Straßen und Wege in Mariahof; Zurlaubener Ufer; Loebstraße (zweiter Bauabschnitt); Niederstraße (Seitengassen 1 und 2); Ehrang (Zur Stadtmauer); Vorstufenausbau Baugebiete BU 13 und BU 14; Busführung Westtrasse Nikolaus-Koch-Platz; Umfeldmaßnahmen Bürgerhaus Trier-Nord; Gärtnerstraße.

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