Diskussion im Westen

TRIER-WEST/PALLIEN. (LH) Von der Stadtverwaltung Trier hängengelassen sieht sich der Ortsbeirat Trier-West/Pallien. Zugesagte Unterlagen hätten zur Sitzung gefehlt, weshalb sich die Ratsmitglieder außerstande sahen, über zwei wichtige Tagesordnungspunkte zu beraten und beschließen.

Liebend gern hätten die Mitglieder des Ortsbeirats Trier-West/Pallien in ihrer jüngsten Sitzung im Dechant-Engel-Haus über die "57. Flächennutzungsplanänderung im Bereich westlich der Römerbrücke" debattiert und abgestimmt. Doch es blieb nur bei einem oberflächlichen Anreißen der Thematik. Und auch mit dem Bebauungsplan "BW 71 Nahversorgungszentrum Trier-West", hier ging es um den Aufstellungs- und Offenlagebeschluss, war der Ortsbeirat unter Vorsitz von Ortsvorsteher Klaus Blum (SPD) schnell fertig. Simeon Friedrich vom Planungsamt erläuterte zunächst die beiden Maßnahmen aus städteplanerischer Sicht. Der Flächennutzungsplan stamme aus den frühen 80er-Jahren. Insbesondere wegen des geplanten Nahversorgungszentrums (der TV berichtete) - aber auch anderer, wenn auch kleiner Anpassungen - müsse das Werk auf den neuesten Stand gebracht werden. Schnell entwickelte sich eine lebhafte Diskussion zum Für und Wider eines Nahversorgungszentrums. Laut Bürgergutachten sei die Versorgung sichergestellt, argumentierten diejenigen, die es eher beim Status quo belassen wollen. Anders die Befürworter: Sie sehen viele neue Arbeitsplätze am Horizont aufziehen. Konkurrenz wirke sich zudem positiv für die Verbraucher aus. Trotz unterschiedlicher Ansichten bestand Einigkeit in der Einschätzung, dass der Stadtteil mit erheblich mehr motorisiertem Verkehr zu rechnen habe (auch durch die B-53-Umgehung Biewer). 290 neue Parkplätze, ein Einkaufszentrum und eine 1000 Besucher fassende Diskothek blieben nicht ohne Folgen. Kritik an der Planung der Stadt

An dieser Stelle geriet die Diskussion ins Stocken - aus folgendem Grund: Horst Erasmy (CDU) warf ein, dass er das Amt Verkehrsplanung der Stadtverwaltung vermisse, trotz Zusage, für die heutige Zusammenkunft zur Verkehrsplanung Stellung zu nehmen. Erasmy zweifelte überdies am Vorhandensein eines Verkehrskonzepts der Stadt. Auch Ortsvorsteher Klaus Blum zuckte bei dieser Frage mit den Schultern. "Da wurden die Hausaufgaben von der Stadt nicht gemacht", bemängelte Erasmy und beantragte, sowohl den Flächennutzungsplan wie auch den Bebauungsplan von der Tagesordnung abzusetzen. Sein Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Ein weiterer Bebauungsplan blieb übrig, nämlich "BW 72 Im Schankenbungert, Jahnstraße, Schweringstraße" in Trier-West/Euren. Mit neun Ja- und einer Nein-Stimme wurde der Aufstellungsbeschluss unter Dach und Fach gebracht. Weil sowohl der Westteil der Stadt wie auch Euren betroffen sei, strebt der Ortsbeirat eine gemeinsame Sitzung mit den Eurener Rats-Kollegen an. Fördern will der Ortsbeirat die Einrichtung für einen Gruppenraum für sozialpädagogische Angebote in Pallien/Magnerichstraße.

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