Doch anders als im Fernsehkrimi

TRIER. Die Trierer Polizei hält Wort: Am gestrigen Sonntag fand im neuen Polizeipräsidium an der Salvianstraße der im September 2002 versprochene Tag der offenen Tür statt. Zahlreiche Besucher nutzen die Gelegenheit, um hinter die Kulissen der Polizeiarbeit zu blicken.

 Kleiner Simon auf großer Maschine: Schon die jüngsten Besucher interessierten sich für die ausgestellten Polizeifahrzeuge.Foto: Ludwig Hoff

Kleiner Simon auf großer Maschine: Schon die jüngsten Besucher interessierten sich für die ausgestellten Polizeifahrzeuge.Foto: Ludwig Hoff

Auch die jüngsten Besucher kamen dabei auf ihre Kosten. Wie etwa der kleine Simon: Er durfte mit seinem mitgebrachten Spielzeugrevolver auf dem Polizeimotorrad sitzen, "brumm, brumm" von sich geben und mit dem Gashebel spielen. Aber nicht allein die ausgestellten Polizeifahrzeuge zählten zu den Attraktionen. Viel Interesse an "vierbeinigen Beamten"

Auch die "vierbeinigen Polizisten", nämlich die Diensthunde und ihre Hundeführer, waren dicht umlagert wie fast kein anderes Angebot. "Packo", "Bernie" und "Rocky" folgten ihren "Vorgesetzten" aufs Wort. "Die müssen doch auch brav sein, weil es Polizeihunde sind", machte ein kleiner Zuschauer sich seinen Reim auf den perfekten Gehorsam der Vierbeiner. Ein Hundeführer: "Unsere Diensthunde werden unter anderem auch bei der Sprengstoffsuche oder der Rauschgiftfahndung eingesetzt." Im Gebäudeinnern waren Kollegen derweil damit beschäftigt, den jungen Besuchern Fingerabdrücke abzunehmen - genau so, wie es "richtig" gemacht wird. Und zur Erinnerung konnte jeder der jungen Probanden ein "Fingerabdruckzeugnis" mit nach Hause nehmen. Es gab im neuen Haus an der Salvianstraße so gut wie keinen Raum, der den Besuchern nicht offen stand. Selbst das Herzstück des Präsidiums, die Einsatzzentrale im oberen Stockwerk, durfte besichtigt werden. Dies allerdings nur in geführten Gruppen, um die dort eingesetzten Beamten nicht zu stören. Über den gesamten Tag persönlich anwesend war auch Polizeipräsident Manfred Bitter, der die Gäste am Vormittag offiziell begrüßt hatte. Heiß war es an diesem Tag der offenen Tür. Stadtpatron Petrus hatte es fast zu gut mit der Polizei gemeint. Abkühlung verschaffte ein Ausflug in den kühlen Keller. Dort befinden sich jene Räumlichkeiten, die im Fachjargon "Polizeigewahrsam" genannt werden. Spartanisch sind sie eingerichtet: mit einer harten, ringsum gefliesten Liege und einer metallenen Toilette. "Die Temperaturen hier unten sind ja angenehm", sagte eine Besucherin zur anderen. Aber ein Zimmer im Hotel würde sie diesem doch vorziehen. Informationen gab es auch über die beruflichen Aussichten bei der Polizei. Auskunft gab der Einstellungsberater, Polizeiamtmann Günter Lambio. Übrigens: Es kommt in der realen Polizeilaufbahn nicht vor, dass ein Kripobeamter bis zur Pensionierung Oberinspektor bleibt, so wie es Stefan Derrick - alias Horst Tappert - nach Jahren der Fernsehfahndung ergangen war. Apropos Fernsehkrimi: Die Autos bei der Trierer Polizei seien genauso PS-stark wie die im Tatort oder bei "Notruf 112", stellten zwei Jugendliche fachkundig fest. Allerdings: Die meisten Besucher gingen mit der Erkenntnis heim, dass es im Polizeialltag anders zugeht als bei Derrick und Co. Ausstellung der Hobbykünstler

Auf große Resonanz stieß eine Ausstellung "Kunst und Kultur im Polizeipräsidium". Mit der Ausstellung erhalten Kunst schaffende Polizeibeamte Gelegenheit, Einblick in ihr kreatives Hobby zu geben. Mit Infoständen vetreten waren auch die Opfer-Hilfsorgansiation "Der Weiße Ring" und der ADAC. Offiziell eingezogen in ihr neues Domizil sind die 120 Bediensteten im September 2002. In dem ehemaligen französischen Garnisonsgebäude befinden sich nun die komplette Polizeiverwaltung mit dem Präsidenten an der Spitze, die Leitung Polizeieinsatz, die Bußgeldstelle und die Innenstadtwache.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort