"Doch häufiger zu so etwas einladen"

EHRANG-QUINT. Für Ehrang war es schon das zweite TV -Ortsgespräch in diesem Jahr. Trotzdem hatten sich am Donnerstagabend wieder zahlreiche interessierte Stadtteilbewohner zur Gesprächsrunde in der Bahnhofsgaststätte eingefunden.

Moderator und TV -Lokalredakteur Friedhelm Knopp musste die Gäste nicht lange bitten - sie kamen engagiert sofort zur Sache. Erstes Stichwort: die Verkehrssituation in Ehrang. Verbotenes Parken vor Geschäften in der Kyllstraße, Dauerparker auf dem Parkplatz "An der Langmauer" und die "bei Wildparkern begehrte" Fröhlicherstraße - die Liste von Problemzonen im Stadtteil war lang. Sie umfasste auch efährliche Situationen für Mütter mit Kinderwagen und Schulkinder in der Kyllstraße oder brenzlige Zustände in der Quinter Straße, wo ohne Markierungen beidseitig geparkt werden dürfe.Zu wenig Polizei im Stadtteil

Diskussionsteilnehmerin Christel Neu: "In Ehrang fehlt eine regelmäßige Verkehrsüberwachung. Die Leute müssten mal richtig abgezockt werden." Ein Besucher glaubte, dass das angekündigte TV -Ortsgespräch in dieser Hinsicht eine positive Wirkung auf die Verwaltung ausgeübt haben könnte. Schon dreimal habe er das Straßenverkehrsamt in den letzten fünf Tagen bei Kontrollen in Ehrang gesehen. "Sie müssen häufiger zu so etwas einladen", meinte er schmunzelnd. Auch andere Besucher klagten über mangelnde öffentliche Kontrolle und ein Gefühl der Unsicherheit. Die für Ehrang zuständigen Polizeiinspektion Schweich sei zu weit entfernt und zu dünn besetzt. "Wenn etwas passiert, dauert es zu lange, bis eine Streife nach dem Rechten sieht", hieß es häufiger. Besucher Horst Lorig: "Es wäre ein Segen für den Stadtteil, wenn er wieder wie früher eine mit zwei Beamten besetzte Polizeistation hätte." Lobend sprach eine Heide-Bewohnerin über die jüngst aufgestellten Bänke und dankte der Gemeinde ausdrücklich für ihr Engagement. Allerdings seien damit auch Probleme verbunden, würden einige Bänke doch als Treffpunkte von Jugendlichen genutzt. Damit einhergehend fühlten sich Anwohner durch ständiges Mopedfahren, Müll und verschmutzte Bänke gestört. Dass sich die Gemeinde über ihre Jugendlichen Gedanken macht, verdeutlichte Ortsvorsteher Günther Merzkirch. Mit der Beteiligung an einem zeitlich befristeten Bundesprojekt hofft er, den Anstoß zu einer professionellen Jugendarbeit in Ehrang geben zu können. Etwa 600 Jugendliche, so war zu erfahren, sind in das reiche Ehranger Vereinsleben integriert. Die eigentlichen Problem-Adressanten zu erreichen, die offenbar häufig aus anderen Stadtteilen kommen, ist allerdings schwierig. So lieferten sich die Teilnehmer eine bemühte Diskussion, wie die Situation der Jugendlichen in Ehrang verbessert werden kann. Elterninitiativen beim Spielplatzbau, ehrenamtliches Engagement beim Brückengeländer-Anstrich - es gibt auch positive Meldungen aus dem Stadtteil. Die Entwicklung des Bürgerhauses schreitet voran, und das Erscheinungsbild des Ortskerns hat sich in vielen Bereichen zum Guten gewandelt. Allerdings wurden die fehlende und damit "schockierend gefährliche" Beleuchtungssituation und fehlende Fußgängermarkierungen zur Heide und Auf die Bausch ebenso thematisiert wie die Folgen des Zugunglücks vor 15 Monaten. "Das Thema ,Cumol‘ wird uns wohl auch zukünftig begleiten", meinte Moderator Knopp abschließend.Am Montag: Der Brand der "Blumenfabrik" und die jahrelangen Folgen für die Nachbarn.

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