"Domizil am Dom"

TRIER. Das Wohn- und Geschäftshaus in der Deworastraße soll planmäßig im Oktober 2005 bezugsfertig sein - trotz Eingreifen des Hauptzollamts, das im Juli in einem Gewerk Schwarzarbeiter kurzfristig das Handwerk gelegt hatte.

Der Rohbau ist abgeschlossen, die Fassade fast fertig, demnächst geht's los mit dem Innenausbau des Wohn- und Geschäftshauses in der Deworastraße: "Wir sind voll im Plan", sagt Stefan Ahrling, Vorstandsmitglied des Bauherren GBT, der Trierer Wohnungsbau und Treuhand AG. Im Juli hatte das Hauptzollamt Koblenz, Zweigstelle Trier, der Großbaustelle einen unliebsamen Besuch abgestattet. Denn die Firma, die mit den Erdmauer- und Betonarbeiten beauftragt war, hatte ein Subunternehmen aus Polen angeheuert, das polnische Arbeiter zu Billiglöhnen von 4,60 Euro beschäftigte. Vorgeschrieben ist ein Mindestlohn von 12,47 Euro. Über 100 000 von der Firma aus der Region ausgezahlte Euro steckte der polnische Subunternehmer in die eigene Tasche, statt sie an seine Arbeiter auszuzahlen. Die Polen, die laut GBT sehr gute Arbeit verrichtet hätten, mussten von der Baustelle verschwinden.Fast alle Wohnungen verkauft

"Die deutsche Firma hat die Arbeiten trotzdem pünktlich zum Abschluss gebracht", sagt Ahrling. Eine Verantwortlichkeit der GBT für die krummen Machenschaften des polnischen Unternehmens weist er von sich. "Wir haben in unseren Verträgen mit den einzelnen Gewerken festgeschrieben, dass nur angemeldete Kräfte mit Arbeitsvertrag beschäftigt werden dürfen", sagt der Kaufmann. "Überprüfen, ob das alle Firmen umsetzen, ist nicht unsere Aufgabe." Kein Bauherr hätte die Verantwortung dafür, welche Subunternehmen die beauftragten Firmen anheuern würden. Wenn es allerdings durch solche unrechtmäßigen Beschäftigungsverhältnisse zu einem verspäteten Abschluss der Bauarbeiten käme, müssten die Firmen hohe Konventionalstrafen zahlen. Bis Dezember soll das Gerüst an dem großen Komplex auf dem Gelände der ehemaligen Deworaschule verschwunden sein. Insgesamt sind 32 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen entstanden. 600 Quadratmeter sind als Geschäftsfläche vorgesehen. "28 Wohnungen haben wir schon verkauft", sagt Ahrling. Grund dafür sei die gute innerstädtische Lage des "Domizils am Dom". Auch die übrigen vier Wohnungen haben schon Interessenten gefunden. "Wir stehen in Gesprächen", freut sich Ahrling über den guten Absatz. Was die Geschäftsfläche später einmal beherbergen soll, steht noch nicht fest. "Denkbar ist grundsätzlich alles", sagt Ahrling. Vorgespräche gäbe es. "Aber Interessenten an Geschäftsfläche wollen meist sehen, wie die Räume aussehen, wenn sie fertig gestellt sind", erklärt Ahrling, warum diese Flächen noch nicht verkauft werden konnten. Anfang des Jahres, wenn auch der Innenausbau angelaufen sei, seien erste Begehungen möglich.

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