Doppel-Einsatz am Brennpunkt

TRIER-WEST. Seinen zweifelhaften Ruf als "Brennpunkt" bestätigte das Gebäude Gneisenaustraße 38-40. Gleich zweimal, am Montagabend und Dienstagmorgen, musste die Feuerwehr Brände in der leer stehenden ehemaligen Kaserne löschen. Die Polizei geht - wie gehabt - von vorsätzlicher Brandstiftung aus.

"Brand in der Gneisenaustraße" - da weiß der erfahrene Feuerwehrmann gleich, was Sache ist. Ein geschlagenes halbes Dutzend Mal binnen der vergangenen Jahre schickte die Feuerwache am Barbara-Ufer ihre Einsatzkräfte auf die gegenüberliegende Moselseite in die Gneisenaustraße. Stets brannte es in dem einstigen Kasernenkomplex. Der ist inzwischen leer stehend und wegen Dachsanierungs-Arbeiten Baustelle - und nach wie vor Ziel eines oder mehrerer unbekannter Brandstifter. Alarm Nummer 1 für 2004 ging am Montag um 21.52 Uhr in der Leitstelle ein. Für die Löschzug-Mannschaft der Berufsfeuerwehr eine leichte Übung. "In einem Zimmer im zweiten Obergeschoss brannte Unrat. Das Feuer war schnell gelöscht. Die vorsorglich alarmierten Kollegen von der Freiwilligen Feuerwehr Euren mussten nicht eingreifen", berichtet Feuerwehr-Vizechef Peter Fisseni. Weitaus schwieriger stellte sich die Situation bei Einsatz Nummer 2 am Dienstag gegen 4 Uhr dar. Diesmal stand der mit einer Kunststoffplane abgedeckte Dachstuhl großflächig in Flammen. Einsatzleiter Hans Hau forderte deshalb zur Unterstützung die Löschzüge Euren, Trier-Mitte und Biewer an. Schließlich bekämpften rund 40 Feuerwehrleute den Brand. Weil die Rettungskorb-Niveauregulierung den Geist aufgab, musste eine 21 Jahre alte Drehleiter wieder eingefahren werden und die Besatzung der zweiten Drehleiter während des Einsatzes ihren Standort wechseln. "Das dauert seine Zeit und sieht zugegebenermaßen nicht gut aus", sagt Peter Fisseni. Da aber zeitgleich drei Trupps im Gebäudeinneren die Flammen bekämpften, sei die Panne folgenlos geblieben. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis gegen acht Uhr. Der Schaden an dem ohnehin arg gebeutelten Gebäude ist beträchtlich. Wie hoch, vermochten die Experten gestern jedoch noch nicht zu sagen. Die Kriminalinspektion ermittelt wegen vorsätzlicher Brandstiftung. Zeugen werden gebeten, sich unter Telefon 0651/9779-2211 oder -2290 zu melden.

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